Im Rahmen des PROSECA-Projekts (Projet de sécurisation alimentaire des populations vulnérables de la région du Logone Occidental/Ernährungssicherheit für vulnerable Gruppen im westlichen Logone-Gebiet) und mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union unterstützen CARE und Partnerorganisationen Hirt:innen und Landwirt:innen bei der Intensivierung und Diversifizierung ihrer landwirtschaftlichen Produktion. PROSECA unterstützt Gemeinden bei der Erschließung zusätzlicher Einkommensquellen, um ihren Lebensunterhalt nachhaltig zu sichern, künftige Nahrungsmittelengpässe zu verringern und die Ernährung zu verbessern. Im Tschad begleitet CARE so über 50.000 Frauen auf ihrem Weg in die wirtschaftliche Unabhängigkeit.
Zwei Projektteilnehmerinnen sind Sylvie und Rode, die beide Mitglieder in einer Spargruppe sind und deren Leben sich dadurch bedeutend verbessert haben. Erfahren Sie mehr über ihre Geschichten in unserer Galerie!


Kleinspargruppen entstehen
Sylvie, 27 (links), lebt in einem größeren Dorf im Süden des Tschad und ist Mitglied einer PROSECA-Spargruppe. Sie gehört zu einer der fünf ursprünglichen Gruppen, die im Rahmen des CARE-Projekts gegründet wurden. Inzwischen gibt es 10 weitere Gruppen. In einer ist Rode, 40 (rechts), Mitglied. Die Gruppen entwickelten sich spontan, nachdem sie den Erfolg von Sylvie und ihren Mitstreiter:innen gesehen hatten.

Zugehörigkeit & Zusammenhalt
Jede Gruppe hat eine eigene individuelle bunte Uniform gewählt, um erkannt zu werden und sich als Teil einer Familie zu fühlen. Wenn die Gruppen auf ihrem Weg zu den Gruppentreffen durch das Dorf marschieren, bleiben die anderen Dorfbewohner stehen und schauen zu. Sie lachen fröhlich und applaudieren ihnen sogar. „Sie sehen, was wir tun, und wollen mitmachen“, sagt Sylvie. „Ich habe sie gefragt, was sie tun, und dann haben sie mir gezeigt, wie ich meine eigene Gruppe gründen kann“, fügt Rode hinzu.

Mehr Sicherheit, mehr Energie
Sylvies und die anderen vier ersten Gruppen erhielten jeweils 30 Ziegen. Seitdem ziehen sie diese auf, verwenden die Milch zum Verzehr und zum Verkauf und handeln mit den männlichen Ziegen, um zusätzliches Einkommen zu erzielen. „Wenn ein Kind Geld für den Schulbesuch braucht oder jemand krank wird, können wir eine Ziege verkaufen“, erklärt Sylvie. Sie hat jetzt vier Ziegen. „Früher war es nicht einfach. Ich habe immer wieder gesehen, dass andere dieses Sicherheitsnetz hatten, ich jedoch nicht. Doch jetzt fühle auch ich mich sicherer. Ich habe mehr Energie und fühle, dass ich jedes Problem lösen kann. Ich bin nicht mehr so gestresst“, sagt die Mutter von zwei Kindern.

Der Traum vom eigenen Restaurant
Bevor sie die Ziegen bekam, waren sie und ihre Tochter schwer an Malaria erkrankt. Aber die Behandlung mit den notwendigen Medikamenten konnte sie sich nicht leisten. „Ich fühlte mich sehr schwach, aber ich musste trotzdem auf das Feld gehen und arbeiten, sonst hätten wir nichts zu essen gehabt.“ Jetzt hat sie ihr eigenes Unternehmen gegründet und kocht und verkauft Mahlzeiten. Ihr Traum ist es, ein Haus zu bauen und es in ein Restaurant umzuwandeln.

Starke und selbstbewusste Frauen
„Am Anfang gefiel den Männern in unserem Dorf nicht, was wir taten. Sie hielten es für Unsinn. Aber dann sahen sie, wie effektiv wir waren. Wenn es ein Problem gibt - zum Beispiel ein krankes Kind - gibt es Geld, um es zu lösen. Und dann begannen die Männer, sich unseren Gruppen anzuschließen“, sagt Sylvie. Die Männer tragen die gleiche Farbe wie die Frauen, nur als Anzug. „Männer und Frauen machen heute die gleiche Arbeit. Mein Mann weiß jetzt, dass ich mich um ihn kümmern kann. Früher bestand meine Aufgabe darin, verheiratet zu sein und Kinder zu bekommen. Er war derjenige, der Geld auftreiben musste. Jetzt sind es wir Frauen!”
Mit Ihrer Spende fördern Sie Frauen wie Sylvie und Rode, die nun eigenständig ihre Familien versorgen können.