Hilfe nach den Überschwemmungen

Am 4. Oktober führten schwere Überschwemmungen in Bosnien und Herzegowina zur Katastrophe, mit Auswirkungen auf etwa 50.000 Menschen. Es sind 20 Tote zu beklagen und knapp 40 Menschen werden noch vermisst. Mehrere Gemeinden, darunter Jablanica und Konjic, erlitten erhebliche Schäden an der lokalen Infrastruktur, darunter der Zusammenbruch von Straßen und Eisenbahnstrecken. Tausende Menschen wurden vertrieben, und der Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser und medizinischer Versorgung wurde unterbrochen.

Die Überschwemmungen verursachten zudem erhebliche wirtschaftliche und ökologische Schäden, insbesondere in der Landwirtschaft und bei der Wasserversorgung. Rettungsaktionen unter der Leitung des Militärs und des Zivilschutzes, unterstützt von internationalen Teams, laufen derzeit.

CARE koordiniert sich mit lokalen NGOs und Hilfsorganisationen, um die vorrangigen Bedürfnisse der betroffenen Menschen zu decken. Die Notfallhilfe von CARE umfasst Bargeld, WASH-Pakete (Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene) sowie psychosoziale Unterstützung. Es ist außerdem geplant, Desinfektionsmittel, Hygieneprodukte, Schutzkleidung und Reinigungsgeräte zu beschaffen. CARE unterstützt auch lokale NGOs bei der Bereitstellung psychosozialer Dienste, mit einem besonderen Fokus auf Frauen und Kinder.

Jetzt spenden

Die CARE-Hilfe in Bosnien und Herzegowina auf einen Blick

Junge Männer führen ein Theaterstück auf

Young Men Initiative – Förderung friedlicher Maskulinität

Die Initiative setzt sich gegen geschlechtsspezifische Gewalt und für die Gleichstellung von Frauen und Männern ein. In der westlichen Balkanregion sind patriarchale Strukturen noch immer vorherrschend. Schon in jungen Jahren lernen viele Männer, dass ein „echter Mann“ die Familie zu versorgen und zu beschützen habe. Aggressivität und Konkurrenzdenken spielen in ihrem Leben häufig eine große Rolle. Daher führt CARE mit Partnerorganisationen Aufklärungskampagnen durch, um Väter und andere männliche Vorbilder zu erreichen. Lehrer werden zu Trainern ausgebildet, um ihrerseits Pädagogen und Lehramtsstudenten zu schulen.

Eine CARE-Mitarbeiterin steht neben einer Roma-Familie

CARE-Hilfe für Roma-Gemeinden

Roma leben in vielen Staaten des Balkans am Rande der Gesellschaft. Der Zugang zu Bildung ist besonders Mädchen oft verwehrt, während sie Gefahren wie Diskriminierung, sexualisierte Gewalt und Menschenhandel ausgesetzt sind. CARE unterstützt lokale Roma-Organisationen dabei, diese Situation zu ändern. Bei der Regierung setzt sich CARE für den Zugang zu Bildung, für Schutz und die Umsetzung der Menschenrechte für alle ein. Ziel ist, Roma-Frauen aus den Zielgemeinden dazu zu befähigen, an sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Aktivitäten teilzunehmen und positive Veränderungen in ihren Gemeinden zu bewirken. 

Drei Kinder spielen Fußball

Soziale Inklusion durch Sport und Bildung

Damit Kinder ihr volles Potenzial entfalten können, fördert CARE den regelmäßigen Schulbesuch und damit ihr Selbstwertgefühl und ihre sozialen Kompetenzen. CARE und seine Projektpartner ermöglichen außerschulische Betreuung und Nachhilfeunterricht im Tageszentrum sowie die Durchführung von altersgerechten Seminaren zu Lebenskompetenzen und eines Toleranz-Workshops an den öffentlichen Schulen. Außerdem werden durch die regelmäßige Teilnahme am Fußballtraining und an Sportfestivals die sozialen Kompetenzen der Kinder verbessert. Wichtig ist dabei die geschlechter-, ethnien- und altersübergreifende Zusammenstellung von Klassen und Mannschaften.