

Das Land im Osten Afrikas leidet unter einer lang anhaltenden Dürre. (Foto: CARE/Lucy Beck)
In einem normalen Jahr wird in Malawis südlicher Provinz Nsanje im April geerntet. Doch in diesem Jahr sind die Pflanzen vertrocknet. Das Resultat der bereits zweiten Saison in Folge ohne Regen und mit sengender Hitze. Mais ist Grundnahrungsmittel in Malawi, er dient den Menschen zum Verzehr und zum Verkauf. Durch die Auswirkungen des Wetterphänomens El Niño und des Klimawandels leidet das ganze Land unter einer schlechten Maisernte.

Rose Katandika sorgt für eine 10-köpfige Familie. (Foto: CARE/Lucy Beck)
Die 45-jährige Rose Katandika ist für das Wohlergehen und den Lebensunterhalt von sieben Kindern und zwei Enkeln verantwortlich. Seit ihr Ehemann vor 20 Jahren starb, konnte sie ihre Familie immer gerade so mit der eigenen Ernte ernähren.

Für Rose und viele andere bedeutet die Dürre Ernteausfall. (Foto: CARE/Lucy Beck)
Rose ist eine von vielen, die unter den trockenen Wetterverhältnissen leidet. In einer guten Saison erntet sie sechs bis sieben 50 Kilo schwere Säcke voller Mais. Gerade genug für regelmäßige Mahlzeiten für ihre Familie. In diesem Jahr ging sie leer aus.

Rose: „Ich weiß nicht, wie ich das nächste Jahr überstehen soll.” (Foto: CARE/Lucy Beck)
Rose sammelt die vertrockneten Maispflanzen auf dem Feld. Ihr bleibt nur übrig, es in der nächsten Saison erneut zu versuchen. Mit Hilfe von CARE hat sie auf einem anderen Feld eine Mischkultur, also zwei oder mehr verschiedene Pflanzen, angepflanzt. Dadurch steigen die Chancen, dass sie die Hitze überleben. Dennoch plagt sie die Unsicherheit: „Ich weiß nicht, wie ich das nächste Jahr überstehen soll. Es ist Erntesaison und ich habe keine Erträge. Ich habe noch keine Lösung dafür gefunden.“

Die siebenfache Mutter macht sich Sorgen um die Zukunft, falls auch die nächste Ernte ausfallen sollte. (Foto: CARE/Lucy Beck)
Nachdem ihre erste Getreideernte missglückt ist, läuft Rose nun täglich zu einem drei Stunden entfernten Feld, das sie in der nächsten Saison bepflanzen möchte. Wenn sie gerade nicht auf dem Feld ist oder nach einem neuen Job sucht, sitzt sie Zuhause und macht sich Sorgen um die Zukunft ihrer Familie. „Normalerweise wäre ich jetzt bei der Ernte. Stattdessen sitze ich hier und überlege was passiert, wenn wir kein Essen mehr haben. Was soll ich dann mit den Kindern machen?“

Zwei Mahlzeiten am Tag kann sich die Familie zur Zeit noch leisten. (Foto: CARE/Lucy Beck)
Rose sucht nach Feuerholz, um für ihre Familie zu kochen. Wegen der extremen Dürre können sie nur zweimal am Tag essen, mittags und abends.

Um ihre Familie zu ernähren, muss Rose große Risiken in Kauf nehmen. (Foto: CARE/Lucy Beck)
Die Dürre zwingt Rose dazu, in einem nahe gelegenen Fluss Wasserlilien zu sammeln, die sie für die Familie kocht. Dabei riskiert sie ihr Leben, denn in dem Fluss schwimmen Krokodile. Die Menschen verlassen sich darauf, dass die Bäuerinnen und Bauern in der Nähe sie warnen, wenn Krokodile kommen. „Ich habe große Angst, aber ich habe keine andere Wahl“, erklärt Rose.

Für ein eigenes kleines Unternehmen, das ihr finanzielle Sicherheit geben könnte, fehlt Rose das Startkapital. (Foto: CARE/Lucy Beck)
Rose spült den Topf, in dem sie das Mittagessen kochen wird. Sie träumt davon, die Familie durch ein kleines Unternehmen, etwa den Handel mit Second-Hand-Kleidung, zu unterstützen. Um sich selbstständig zu machen, fehlt ihr jedoch das nötige Startkapital.

Ende des Monats läuft die Lebensmittelhilfe von CARE aus. (Foto: CARE/Lucy Beck)
Rose führt einen der nur 14 Haushalte in ihrem Dorf, die monatlich Essenspakte von CARE bekommen. Diese Unterstützung ist Teil des Nothilfeprogramms der Regierung für Menschen in Dürregebieten. Doch selbst dieses Essen reicht nicht immer aus, um den Hunger der Familie zu stillen. Ab Ende des Monats, wenn die Lebensmittelhilfe ausläuft, ist Rose wieder auf sich gestellt.

Blickt in eine ungewisse Zukunft, Rose Katandika. (Foto: CARE/Lucy Beck)
Beim Kochen erzählt uns Rose, dass dies die letzte Portion von den 50 Kilo Mais, den sechs Kilo Hülsenfrüchten und dem Öl ist, das sie von CARE bekommen hat. Ab morgen wird ihre Familie nichts mehr zu essen haben und sie muss in der Nachbarschaft betteln gehen.