Antje Grothus ist eine von zwölf „Klimaheldinnen“ der gleichnamigen Fotoausstellung von CARE und der renommierten Agentur laif. Sie setzt sich im Rheinland gegen den Abbau von Braunkohle ein.
Kerpen-Buir, ein kleiner Ort zwischen Köln und Aachen, liegt mitten im rheinischen Braunkohlerevier. Dort ist die Heimat von Antje Grothus und ihrer Familie. „Jedes Jahr bricht mir die Rodungssaison im Hambacher Wald das Herz. Der Energiekonzern RWE fällt hier jährlich 80 Hektar alter, wertvoller Bäume – das sind 112 Fußballfelder. Der Wald wird bald unwiderruflich zerstört sein, weil Braunkohle abgebaut wird, die klimaschädlich ist und zu der es doch inzwischen so viele regenerative Alternativen gibt.“
Die 52-jährige Mutter dreier Töchter engagiert sich im Bündnis gegen Braunkohle und arbeitet als Koordinatorin Kohlepolitik bei der Klima-Allianz Deutschland, einem Zusammenschluss von über 110 Organisationen. Sie organisiert Demonstrationen und Aktionen. Im Vorfeld der Pariser Weltklimakonferenz 2015 koordinierte sie bei einem Aktionslauf vom Nordpol nach Paris eine Teilstrecke durch das Rheinische Revier und mobilisierte die Bevölkerung in der Region für eine nachhaltige Energiepolitik.
„Der Abbau und die Verbrennung von Braunkohle zerstört nicht nur die lokale Kultur, die Umwelt und die Heimat von Menschen“, erzählt Antje Grothus. „Er befeuert als klimaschädlichster Energieträger auch den Klimawandel. Hier muss eine rote Linie gezogen werden, das kann so nicht weitergehen.“ Doch aus Wirtschaft und Politik bekommt sie zeitweise sehr deutlich Widerstand zu spüren: „Es gibt verbale Hetze, gerade im Internet, und das Wort ‚Umweltaktivistin‘ ist zum Schimpfwort geworden. Sich hier im Braunkohlerevier gegen RWE zu stellen wird einem nicht leicht gemacht. Der Energiekonzern hat gute Verbindungen zur Politik.“
Aber Antje Grothus bleibt überzeugt, für die Zukunft ihrer Heimat das Richtige zu tun. „Ich erhalte zum Glück auch viel Zuspruch, der mir zeigt, dass wir immer mehr Menschen werden. Positive Signale aus der Politik zum Klimaschutz und zur Energiewende sind ebenso wichtig. Wir können diese große Herausforderung nur gemeinsam stemmen.“
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