CARE fordert die Industriestaaten auf, jährlich 1 Billion US-Dollar an öffentlicher Klimafinanzierung zur Unterstützung des Globalen Südens bereitzustellen

Bonn, 7. November 2024. Anlässlich der am Montag beginnenden Klimakonferenz COP29 in Baku fordert CARE, die Zusagen der Industrienationen zur Klimafinanzierung deutlich zu erhöhen. Öffentliche Klimafinanzierung in Höhe von einer Billion US-Dollar pro Jahr ist notwendig, um die am stärksten betroffenen Länder des Globalen Südens bei Anpassungsmaßnahmen und der Bewältigung klimabedingter Verluste zu unterstützen. Die bisher zugesagten 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr reichen bei weitem nicht aus. CARE warnt, dass die unkontrollierte Eskalation der Klimakrise ohne entschlossenes Handeln unumkehrbare Folgen haben könnte.

Die Forderungen von CARE zur COP29 in Baku.

Neues Finanzierungsziel für Klimaanpassung

CARE fordert ein neues kollektives Finanzierungsziel, das konkret auf die Bedürfnisse des Globalen Südens ausgerichtet ist. Dieses sogenannte „New Collective Quantified Goal on Climate Finance“ (NCQG) ist dringend notwendig, um die Länder des Globalen Südens, die die Hauptlast klimabedingter Katastrophen tragen, bei ihren Anpassungsmaßnahmen zu unterstützen. Ein zentrales Element dieses Ziels muss die Finanzierung von Verlusten und Schäden sein, um irreversible Auswirkungen abzufedern, die weder durch Anpassungs- noch durch Emissionsminderungsmaßnahmen verhindert werden können.

„Die Kosten des Nichthandelns übersteigen die Kosten des Handelns bei weitem“, betont Marlene Achoki, Global Policy Lead bei CARE International.

„Die Industrienationen müssen jetzt die Klimafinanzierung zugunsten von Anpassung, Verlusten und Schäden erhöhen. Zuschüsse statt Kredite sind entscheidend, um den Schuldenkreislauf zu durchbrechen und eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. Darüber hinaus braucht es eine inklusive Klimapolitik, die Frauen und Mädchen stärkt und sie aktiv in Entscheidungsprozesse einbezieht.“

Bangladesch als Beispiel für die verheerenden Folgen der Klimakrise

Mrityunjoy Das, stellvertretender Direktor für Klimaschutzmaßnahmen bei CARE Bangladesch, beschreibt die wachsenden Herausforderungen seines Landes: „Als stark vom Klimawandel betroffenes Land verzeichnet Bangladesch enorme wirtschaftliche Verluste durch Klimaschocks. Zwischen 2016 und 2021 sank das Bruttoinlandsprodukt des Landes dadurch um 0,8 bis 1,1 Prozent. Entschädigungen für Verluste und Schäden sind ein Recht der betroffenen Gemeinschaften im Globalen Süden, die den Preis für eine Klimakrise zahlen, für die sie kaum verantwortlich sind.“

Weitere Informationen und detaillierte Forderungen finden Sie im COP29-Positionspapier von CARE.

Interviews mit CARE-Mitarbeiter:innen auf der COP29 können auf Anfrage in englischer Sprache vermittelt werden.

Medienkontakt

Bei Fragen oder zur Vermittlung von Interviewpartner:innen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Grafik die eine weibliche CARE-Mitarbeiterin illustriert.