Das bei der COP29 erzielte Abkommen zur Klimafinanzierung ist nach Einschätzung von CARE ein enttäuschender Kompromiss, der Entwicklungsländer im Stich lässt. Anstatt ambitionierte und zweckdienliche Hilfe im Kampf gegen die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels zu leisten, bleibt das Abkommen hinter dem tatsächlichen Bedarf zurück. Hierzu John Nordbo, Senior Climate Adviser, CARE International:
„Das Abkommen ist ein Fehlschlag. Die zugesagten 300 Milliarden Dollar an Klimafinanzierung sind viel zu wenig angesichts des tatsächlichen Bedarfs und werden erst in zehn Jahren wirksam – in der Zwischenzeit wird sich die Klimakrise weiter verschärfen. Es fehlen klare Vorgaben, wie diese Mittel für dringend notwendige Anpassungsmaßnahmen oder die Bewältigung von Klimakatastrophen wie Überschwemmungen, Dürren und schwere Stürme eingesetzt werden sollen. Gleichzeitig werden teure Kredite und private Investitionen als Klimafinanzierung angerechnet – das ist im Grunde kreative Buchführung, aber keine echte Unterstützung.
Die reichen Länder hatten die Chance, 15 Jahre Untätigkeit im Klimaschutz zu korrigieren und sich endlich zu einer bedarfsgerechten Klimafinanzierung zu verpflichten. Stattdessen haben sie sich dafür entschieden, das Scheitern um weitere 10 Jahre zu verlängern. In der Zwischenzeit tragen die ärmsten Länder der Welt weiterhin die Hauptlast der Klimakrise, die von den wohlhabenden Ländern verursacht wurde.“
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