Zum Abschluss der UN-Klimaverhandlungen in Bonn konstatiert die internationale Hilfsorganisation CARE, dass sowohl die Bundesregierung als auch andere Industrienationen ihre Verantwortung als Mitverursacher der Klimakrise immer noch nicht ausreichend anerkennen, geschweige denn bereits gemachte Zusagen einhalten. Ohne größere finanzielle Unterstützung müssen die am stärksten von der Klimakrise betroffenen Länder weiterhin alleine die Auswirkungen schultern.

„Trotz lautstarker Forderungen der Öffentlichkeit nach Klimagerechtigkeit fallen zu viele Regierungen nur mit Lippenbekenntnissen anstatt mit wirksamen Taten auf. Auch die deutsche Bundesregierung befindet sich weiter im Diskussionsmodus, anstatt konkrete Sofortmaßnahmen wie die Abkehr von fossilen Brennstoffen zu beschließen. Wir wiederholen weiterhin unsere Botschaft an politische Entscheidungsträger: Handeln sie jetzt, bevor es zu spät ist“, sagt Sven Harmeling, Klimaexperte von CARE International.

CARE begrüßt, dass die Bemühungen zur Bekämpfung von Verlusten und Schäden, etwa der Heimatverlust durch Überschwemmungen, in Bonn vorangekommen sind. Dabei haben die Teilnehmenden der Klimaverhandlung eine wichtige Überarbeitung des UN-Unterstützungssystems für gefährdete Länder bis zur COP25 (Dezember, Chile) vorbereitet. Hier muss auch zwingend ein Gender-Aktionsplan umgesetzt werden, der die Gleichstellung der Geschlechter gewährleistet.

Die Bonner Verhandlungen dienen auch als Vorbereitung auf den Klima-Sondergipfel der Vereinten Nationen in New York im September. „Zum Sondergipfel in New York dürfen Deutschland und die EU-Staaten nicht mit leeren Händen antreten. Die zugesagte Verdoppelung der Klimafinanzierungsmittel für den Grünen Klimafonds ist ein erster wichtiger Beitrag Deutschlands für die Unterstützung besonders betroffener Menschen. Dennoch wird der öffentliche Druck nicht nachlassen, dass die Bundesregierung weitere konkrete Klimaschutzschritte zum Sondergipfel mitbringt“, sagt CARE-Experte Harmeling weiter.