Was ist das Phänomen El Niño?

Grundsätzlich handelt es sich bei El Niño um ein "normales" Wetterphänomen. Es tritt unregelmäßig alle vier bis sieben Jahre auf und wird dabei in seinem Auftreten vom generellen Weltklima beeinflusst. Das letzte Mal ist El Niño im Winter 2015/2016 aufgetreten. Beide Jahre brachen jeweils den Rekord für das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Im Juli 2023 meldete die Weltorganisation für Meteorologie (WMO), dass die Bedingungen wieder danach aussehen. Im September 2023 wurde in Australien bestätigt, dass El Niño 2023/2024 wieder da ist. Doch was genau bedeutet das?

 

Wie entsteht El Niño?

Die Walker-Zirkulation beschreibt den Strömungskreislauf über dem äquatorialen Pazifik. Angetrieben wird er von den Passatwinden, die in normalen Jahren warmes Oberflächenwasser zu den Ostküsten Indonesiens und Australiens treibt und damit kaltes Tiefwasser vor der Westküste Südamerikas freilegt. Hiernach bilden sich Hoch- und Tiefdruckgebiete, die über die jeweiligen Wetterverhältnisse entscheiden. In El-Niño-Jahren kehrt sich die Walker-Zirkulation um.

Dies bedeutet, dass sich auch die Wetterverhältnisse in den jeweiligen Regionen umkehren – und das mit katastrophalen Folgen. Dies zeigt sich zum Beispiel in Südamerika und Nordafrika, wo Sturzregen starke Überflutungen in den sonst trockenen Gebieten verursachen, und in Australien und Südostasien, wo extreme Dürren Ernten vernichten und Nahrungsknappheit auslösen. Die erhöhten Temperaturen fördern ebenfalls die Häufigkeit und die Intensität von Tropenstürmen. Dies hat sich erst kürzlich an den durch einen Sturm ausgelösten massiven Überschwemmungen in Libyen gezeigt.

Die Auswirkungen von El Niño

Waldbrand in Ghana

Gefahren für Menschen

Direkt oder indirekt werden unzählige Menschen weltweit von dem Phänomen beeinflusst. Durch El Niño werden extreme Wetterereignisse wie Dürren, Überschwemmungen, Stürmen und Bränden ausgelöst, die vielen Menschen das Leben kosten und erhebliche Schäden an Infrastruktur und Lebensgrundlagen anrichten.

Die unsichere Wasserversorgung bei Dürren oder nach Naturkatastrophen führt langfristig zu Ernteausfällen und Hungersnöten. Die Landwirtschaft ist mit dem veränderten Wetter oft überfordert. Fischernetze bleiben durch die höhere Meerestemperatur leer.

Hurrikan in Mozambik

Langzeitfolgen von El Niño

Stehendes Wasser nach starken Regenfällen bietet ideale Bedingungen für die Ausbreitung von Moskitos, was das Risiko von Krankheiten wie Dengue-Fieber und Malaria erhöht. Überschwemmungen und eine zerstörte Infrastruktur fördern gleichzeitig die Verbreitung von Durchfallerkrankungen wie Cholera.

Die schlimmsten Auswirkungen treffen meistens Länder, die bereits durch den Klimawandel mit schwierigen Wetterverhältnissen kämpfen und viele Menschen durch Kriege und Armut bereits große Not leiden. Sie sind mehr denn je auf Hilfe von außen angewiesen.

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Ernährungsunsicherheit als Folge

Die von El Niño verstärkten Naturkatastrophen lösen besonders in Nord- und Ostafrika, aber auch in Südamerika und Südostasien dramatische Nahrungsunsicherheit aus. Ganz aktuell herrscht in Ostafrika Nahrungsmittelknappheit aufgrund von Dürren und Überschwemmungen durch El Niño. Über 36 Millionen Menschen sind akut vom Hunger bedroht. Ernährungsunsicherheit geht über den bloßen Mangel an Nahrung hinaus und führt zu tiefgreifenden sozialen und wirtschaftlichen Problemen. Der Verlust von Nutztieren und landwirtschaftlichen Flächen für Grundnahrungsmittel stürzt viele in eine existenzielle Krise. Ohne Einkommen und Ressourcen stehen sie vor der Herausforderung, ihre Existenzgrundlage wieder aufzubauen. 

Millionen Menschen sind aufgrund von Ernährungsunsicherheit gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, was zu weiteren sozialen und politischen Komplikationen führt. Diese Fluchtbewegungen setzen nicht nur die betroffenen Gemeinschaften unter Druck, sondern können auch zu Spannungen und Konflikten in den aufnehmenden Regionen führen. Dies verstärkt die Dringlichkeit, Maßnahmen gegen Nahrungsunsicherheit einzuleiten. Dabei ist es wichtig, nicht nur kurzfristige Hilfsmaßnahmen zu ergreifen, sondern auch langfristige Strategien zur Stärkung der betroffenen Gemeinschaften zu entwickeln. Dazu gehören die Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken, der Ausbau von Frühwarnsystemen für Naturkatastrophen und die Schaffung von sozialen Sicherheitsnetzen.

So hilft CARE gegen El Niño in Somalia

Eine Frau steht in der Wüste

Ende 2023 kommt es zu heftigen Regenfällen

Im November 2023 führte El Niño in Somalia zu heftigen Regenfällen. Die entstandenen Sturzfluten rissen Straßen und Brücken mit sich und vielerorts ist der Zugang zu sauberem Wasser, Gesundheitszentren und Nahrungsmitteln nur noch begrenzt möglich. Die Auswirkungen auf das Leben der Menschen waren dramatisch. Viele dieser Betroffenen waren zuvor bereits aufgrund schwerer Dürren vertrieben worden und stehen nun erneut vor dem Verlust ihrer Lebensgrundlagen.

Von der Zerstörung der Infrastruktur sind auch Bildungseinrichtungen von CARE betroffen. Klassenzimmer wurden zerstört und Lehrmaterialien wurden fortgespült.

Asha und ihre Tochter befüllen Wasserkanister.

Besondere Besorgnis gilt den Auswirkungen auf Frauen und Mädchen, die aufgrund mangelnder oder unzureichender Unterkünfte sowie eingeschränkter Gesundheitsversorgung einem erhöhten Risiko geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt sind.

CARE leistet in den betroffenen Gebieten Unterstützung durch Bargeldzahlungen sowie durch Bereitstellung von sauberem Trinkwasser und medizinischer Hilfe. Die Überschwemmungen haben nicht nur direkte Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen, sondern auch auf die Infrastruktur, weshalb CARE verstärkt Gesundheitsdienste, Lebensmittelhilfen und die Versorgung mit Trinkwasser ausweitet. 

CARE-Hilfe in Somalia

Wie hilft CARE gegen El Niño in Libyen?

Zwei Männer stehen vor stark verwüsteten Häusern nach den verheerenden Überschwemmungen in Libyen.

Schwere Überschwemmungen

Im Norden Libyens sind im September 2023 infolge schwerer Überschwemmungen Häuser und Straßen weggespült und zahlreiche Menschen mitgerissen wurden. Die Ausmaße der Tragödie waren besonders rund um die Hafenstadt Darna im Nordosten des Landes spürbar.

CARE hat als eine der wenigen Hilfsorganisationen vor Ort in enger Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen gearbeitet, um Kochutensilien, Zelte und warme Kleidung zu verteilen. Langfristig unterstützt CARE die Betroffenen beim Wiederaufbau ihrer Existenzgrundlagen durch finanzielle Hilfen, psychosoziale Unterstützung und berufliche Schulungen für die Menschen vor Ort.

CARE-Hilfe in Libyen

Wie hilft CARE gegen El Niño in Kenia?

CARE International/Kelly Muthusi

Wetterextreme häufen sich

Die Auswirkungen von El Niño in Kenia haben die bereits bestehenden humanitären Herausforderungen verschärft. Nach den extremen Dürreperiodenin den Jahren 2022 und 2023 herrscht bereits große Not. 

Die immer wieder auftretenden heftigen Regenfälle, die überall am Horn von Afrika verheerende Überschwemmungen auslösen, verschärfen die Situation erheblich. Besonders im Flüchtlingscamp Dadaab, wo über 330.000 Geflüchtete leben, ist die Lage kritisch. Die zerstörten Zugangsstraßen machen das abgelegene Camp noch schwerer erreichbar als zuvor, was die Versorgung mit Hilfsgütern erheblich erschwert. Die Situation wird durch die mangelnde Wasserversorgung verschärft, was die Gefahr von Ausbrüchen von Krankheiten wie Cholera erhöht. Das Fehlen von Frühwarnsystemen, unzureichendes Ressourcenmanagement und schlechter Zugang zu Informationen in den Gemeinden tragen zusätzlich zur Krise bei.

Menschen laufen um eine Schlammfuetze herum

Seit der Gründung von Dadaab Anfang der 1990er Jahre ist CARE vor Ort und hilft beim Zugang zu sauberem Wasser, Sanitär- und Hygienediensten. In anderen Teilen Kenias, insbesondere im Westen des Landes, unterstützt CARE Kleinbäuerinnen und -bauern durch Finanz- und Anbauschulungen dabei, unabhängiger und widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu werden.

Angesichts der katastrophalen Lage, die durch Dürre, Nahrungsmittelknappheit, Heuschreckenschwärme und die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine weiter verschärft wurde, verteilt CARE zudem Bargeldhilfen und humanitäre Hilfsgüter wie Lebensmittel, Hygieneartikel und Kochgeschirr an notleidende Menschen in Kenia.

CARE-Hilfe in Kenia

El Niño: Der Einfluss des Klimawandels

Der Klimawandel beeinflusst nicht nur die globalen Temperaturen und erhöht den Meeresspiegel, sondern verändert und intensiviert auch natürliche Wetterphänomene wie El Niño und seine Auswirkungen. Einige Regionen erleben noch trockenere und heißere Perioden, was zu schweren Dürren führt, während andere von überdurchschnittlichen Niederschlägen und Überflutungen betroffen sind. Diese Extremereignisse wirken sich negativ auf Landwirtschaft, Wasserversorgung und die Lebensgrundlagen von Gemeinschaften aus.

Der Klimawandel beeinflusst nicht nur die Oberflächentemperaturen des Ozeans, sondern hat auch Auswirkungen in der Atmosphäre. Veränderungen in den Windmustern und Luftströmungen können ebenfalls die Intensität und Dauer von El Niño beeinflussen. Dies wiederum verstärkt die bereits vorhandenen Herausforderungen für viele Regionen, die mit den Auswirkungen von El Niño konfrontiert sind. Die Katastrophen fallen immer schlimmer aus.

Angesichts dieser Herausforderungen ist es entscheidend, weltweit Maßnahmen zur Anpassung an die veränderten Wetterbedingungen zu ergreifen. Die internationale Zusammenarbeit ist von entscheidender Bedeutung, um Frühwarnsysteme zu verbessern, nachhaltige Landwirtschaftspraktiken zu fördern und die Gemeinschaften besser auf die möglichen Auswirkungen von El Niño vorzubereiten. Nur durch gemeinsame Anstrengungen und umfassende Anpassungsmaßnahmen können die negativen Auswirkungen von El Niño gemildert und eine nachhaltigere Zukunft geschaffen werden.

Wie hilft CARE in der Klimakrise?

 

In vielen Weltregionen sind die Folgen der Klimakrise längst bittere Realität: Knapper werdende Wasserressourcen, eine schnellere Verkarstung der Böden, aber vor allem unkalkulierbare Wetterzyklen mit Dürren und Überschwemmungen erschweren Kleinbäuerinnen und -bauern in Afrika, Mittel- und Südamerika und Asien den Kampf um das Überleben. Konflikte um Wasser, Land und Holz nehmen zu. Deshalb setzt CARE alles daran, noch vorhandene Ressourcen zu schützen. Neben gezielter Aufforstung und der Einführung alternativer Anbaumethoden werden regenerative Technologien zur Energie- und Wassergewinnung dabei immer wichtiger.

  

In vielen Projekten arbeitet CARE bereits erfolgreich mit Biogasanlagen, solar betriebenen Kochern, Pumpen und wiederbelebten traditionellen Bewässerungstechniken, wie dem Terrassenfeldbau, der Kanal-, Schmelzwasser- oder Tröpfchenbewässerung. In vielen ärmeren Ländern setzt CARE Projekte um, die Menschen widerstandsfähiger gegenüber den Folgen des Klimawandels machen. Unter anderem schulen CARE-Helfer:innen Bäuerinnen und Bauern im Umgang mit besonders dürreresistentem Saatgut. In Deutschland engagiert sich CARE zudem politisch und durch Bildungsarbeit, damit hier die Emissionen schneller sinken und eine ausreichende Unterstützung für andere Länder bereitgestellt wird.

Ursachen & Folgen des Klimawandels

Was heißt Klimawandel genau? Was sind die Ursachen? Welche Rolle spielt der Mensch? Welche Folgen hat er? Was können wir gegen die Fortschreitung des Klimawandels und gegen seine Folgen tun? Was genau macht CARE? Und reicht es, einfach von einem Wandel zu sprechen oder befinden wir uns inmitten einer Klimakrise?

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Dürre in Somalia

Häufig gestellte Fragen zu El Niño:

Was ist El Niño?

El Niño ist ein Klimaphänomen, das im östlichen Pazifik auftritt und periodisch in unregelmäßigen Abständen von etwa zwei bis sieben Jahren wiederkehrt. Es ist Teil des sogenannten El-Niño-Southern-Oscillation-Zyklus (ENSO-Zyklus), der Wechselwirkungen zwischen der Meeresoberflächentemperatur im Pazifik und der Atmosphäre beeinflusst. Das Gegenstück zu El Niño ist La Niña, bei dem kühlere Meeresoberflächentemperaturen im östlichen Pazifik auftreten.

Was bedeutet El Niño?

„El Niño“ ist ein spanischer Begriff, der übersetzt „der Junge“, aber auch „das Christkind“ bedeutet. Das Phänomen wurde erstmals von peruanischen Fischern beobachtet, die während bestimmter Jahre um die Weihnachtszeit herum eine vorübergehende Veränderung der Meeresoberflächentemperaturen im zentralen und östlichen Pazifik beobachteten. Daher erhielt das Phänomen den Namen „El Niño“.

Was ist La Niña?

La Niña (span. „das Mädchen“) ist das Gegenstück zu El Niño und stellt einen Teil des El-Niño-Southern-Oscillation-Zyklus (ENSO-Zyklus) dar. Wie El Niño beeinflusst La Niña die Meeresoberflächentemperaturen im Pazifik, hat jedoch entgegengesetzte Effekte. Während El Niño durch eine ungewöhnliche Erwärmung der Meeresoberflächentemperaturen im östlichen Pazifik gekennzeichnet ist, entsteht La Niña durch kühlere Meeresoberflächentemperaturen in dieser Region.

Wie entsteht El Niño?

El Niño entsteht durch eine ungewöhnliche Erwärmung der Meeresoberflächentemperaturen im zentralen und östlichen Pazifik. Normalerweise wehen Passatwinde vom östlichen Pazifik zum westlichen Pazifik, schieben dabei warmes Oberflächenwasser nach Westen und lassen kaltes Tiefenwasser aufsteigen. Während eines El-Niño-Ereignisses schwächen sich diese Passatwinde ab oder können sich sogar umkehren.

Die verminderte Intensität der Passatwinde führt dazu, dass das warme Oberflächenwasser, das normalerweise im westlichen Pazifik verbleibt, in den zentralen und östlichen Pazifik zurückströmt. Dies wiederum bewirkt eine Erwärmung der Meeresoberflächentemperaturen in diesen Regionen. Die veränderte Temperaturdynamik im Pazifik beeinflusst die atmosphärischen Zirkulationsmuster weltweit und hat weitreichende Auswirkungen auf das globale Klima. El Niño tritt in unregelmäßigen Abständen von etwa zwei bis sieben Jahren auf.

Was passiert bei einem El Niño?

Während eines El Niño-Ereignisses kommt es zu signifikanten Veränderungen in den atmosphärischen und ozeanischen Bedingungen im Pazifik und weltweit. Einige der hauptsächlichen Auswirkungen sind die Erwärmung der Meeresoberflächentemperaturen, die Veränderungen in atmosphärischen Zirkulationsmustern, Dürren, Überschwemmungen, Tropenstürme und globale Temperaturanomalien.

Wie lange dauert El Niño?

Die Dauer eines El-Niño-Ereignisses variiert, aber im Allgemeinen erstreckt es sich über einen Zeitraum von etwa 9 bis 12 Monaten. Es beginnt typischerweise mit einer allmählichen Erwärmung der Meeresoberflächentemperaturen im zentralen und östlichen Pazifik um die Weihnachtszeit. Die Intensität nimmt während der ersten Monate zu und erreicht in der Regel ihren Höhepunkt gegen Ende des Jahres, insbesondere während der Wintermonate in der Nordhalbkugel.

Nach dem Höhepunkt schwächt sich das El-Niño-Ereignis ab und die Meeresoberflächentemperaturen normalisieren sich allmählich. Das Abklingen des El Niño kann mehrere Monate dauern. In einigen Fällen kann es zu einer schnellen Abkühlung und einem Übergang zu einem La-Niña-Ereignis kommen, bei dem die Meeresoberflächentemperaturen im Pazifik unterdurchschnittlich sind.

Es ist wichtig zu beachten, dass dieser Zyklus nicht in festen Zeitrahmen verläuft. Die Häufigkeit und Dauer von El-Niño- und La-Niña-Ereignissen können variieren. Der Zyklus kann in unregelmäßigen Abständen von etwa zwei bis sieben Jahren auftreten und es gibt auch Zeiten, in denen der Pazifik in einem neutralen Zustand ist, der weder El Niño noch La Niña repräsentiert.

Ist 2024 ein El Niño Jahr?

Im Sommer 2023 hat die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) El Niño offiziell ausgerufen. Da das Phänomen bis zu 12 Monate anhalten kann, ist 2024 sicher ein El-Niño-Jahr.

Was bedeutet die Klimakrise für El Niño?

Die Klimakrise hat potenziell Auswirkungen auf das El-Niño-Phänomen, auch wenn die genauen Mechanismen und Auswirkungen komplex sind und weiterhin intensiv erforscht werden. Einige der möglichen Verbindungen zwischen der Klimakrise und El Niño sind die Intensivierung von El-Niño-Ereignissen, die Veränderung der Muster des El-Niño-/La-Niña-Zyklus, Veränderungen in atmosphärischen Zirkulationsmustern und Veränderungen der Niederschlagsmuster. Es gibt Unsicherheiten und viele Variablen, die berücksichtigt werden müssen. Klimamodelle werden ständig verbessert, um genauere Vorhersagen über die zukünftigen Auswirkungen der Klimakrise auf verschiedene Klimaphänomene, einschließlich El Niño, zu ermöglichen.

Wie wirkt sich El Niño auf Deutschland aus?

El Niño kann auch Auswirkungen auf das Wetter in Europa und speziell in Deutschland haben, obwohl diese Verbindungen komplex und nicht immer eindeutig sind. Einige der möglichen Auswirkungen von El Niño sind warme Winter, geringerer Niederschlag und veränderte Druckverhältnisse. Es ist wichtig zu betonen, dass diese Auswirkungen variabel sind und nicht jedes El-Niño-Ereignis zwangsläufig zu denselben Wetterbedingungen in Deutschland führt.  

Seit wann ist das Phänomen El Niño bekannt?

Die Aufzeichnungen über El Niño reichen mindestens bis ins 19. Jahrhundert zurück, es wurde aber erst im Laufe des 20. Jahrhunderts zu einem wissenschaftlichen Phänomen. Während des Zweiten Weltkriegs entdeckten Meteorolog:innen und Ozeanograph:innen durch die Beobachtung von Temperaturanomalien im Pazifik Zusammenhänge zwischen den Meeresoberflächentemperaturen und dem Klima weltweit.

In den 1980er Jahren wurden moderne Überwachungssysteme und Forschungsinstrumente eingeführt, um das ENSO-Phänomen besser zu verstehen und vorherzusagen. Seitdem hat die Forschung zu El Niño weiter zugenommen und es wurden fortgeschrittene Klimamodelle entwickelt, um die Auswirkungen von El Niño auf das globale Klima besser zu verstehen und vorherzusagen.

Ist El Niño gefährlich?

El Niño selbst ist kein direktes physisches Phänomen, das eine Gefahr darstellt. Es kann jedoch bestimmte Wetterbedingungen verursachen, die in einigen Regionen der Welt erhebliche Risiken und Gefahren mit sich bringen können. Einige der potenziellen Gefahren im Zusammenhang mit El Niño sind Extremwetterereignisse, wie Dürren, heftige Regenfälle, Hitzewellen und Tropenstürme und daraus resultierende Ernteausfälle, Wasserknappheit und Gesundheitsrisiken.

Es ist wichtig zu betonen, dass nicht alle El-Niño-Ereignisse die gleichen Auswirkungen haben und die Risiken je nach geografischer Lage und den spezifischen Bedingungen vor Ort variieren können. Frühwarnsysteme, verbesserte Anpassungsmaßnahmen und internationale Zusammenarbeit sind entscheidend, um die Auswirkungen von El Niño zu mildern und Menschen auf mögliche Gefahren vorzubereiten.