Es herrscht ein grausamer Krieg im Jemen, dem ärmsten Land im Nahen Osten. Seit fünf Jahren leiden die Menschen unter Gewalt, Hunger und dem Ausbruch von Seuchen. 82 Prozent der Bevölkerung sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, Millionen Menschen fehlt der Zugang zu Nahrung, Wasser, Bildung und medizinischer Versorgung. „Schlimmer als jetzt kann es kaum werden“, berichten unsere Teams im Jemen. „Dieses wunderschöne Land wurde durch einen jahrelangen Krieg und den wirtschaftlichen Zusammenbruch zerstört. Zehn Millionen Menschen sind von einer Hungersnot bedroht, die Hälfte der Gesundheitsdienste funktioniert nicht und jeden Tag fallen Bomben.“
CARE ist eine der wenigen Hilfsorganisationen, die weiterhin vor Ort lebensrettende Hilfe leisten und unter schwierigsten Bedingungen Leben retten. Wir sind in 13 Regierungsbezirken aktiv und unterstützen Familien mit Lebensmitteln und Bargeld und stellen sauberes Wasser bereit.
Bitte helfen Sie uns, die Unterstützung auszuweiten!
Gefahr durch Cholera und Corona
Schätzungsweise 1,2 Millionen Menschen im Jemen haben sich mit Cholera infiziert, weshalb Hygienemaßnahmen elementar sind. CARE gibt regelmäßig Hygienetrainings, vor allem dort, wo viele Menschen dicht beieinander leben.
Wir reparieren Wasserstellen, schulen Gesundheitshelfer und verteilen Hygiene-CARE-Pakete, um die Übertragung von Erkrankungen zu verhindern. Auch einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus wollen wir so entgegenwirken.
Vorsorge und der Schutz der Bevölkerung im Jemen vor einer Ansteckung sind aufgrund des zusammengebrochenen Gesundheitssystems die einzige Chance ihr Leben zu retten.
Sauberes Trinkwasser für 8 Familien für 1 Monat
4 Hygiene-Pakete
Lebensmittel-Hilfe für 3 Familien
„Der Jemen steht kurz vor einer Hungersnot. Für viele Kinder kommt bereits heute jede Hilfe zu spät“, berichtet CARE-Generalsekretär Karl-Otto Zentel. Seit Ausbruch des Krieges hat er den Jemen selbst zwei Mal besucht, um sich direkt ein Bild von der Situation der Menschen zu machen. Sein Fazit: Wenn nicht bald ein Waffenstillstand erreicht wird, könnte es für viele Menschen zu spät sein. Denn viele Familien können es sich schon heute nicht mehr leisten, genug zu essen. „Der Preis für Speiseöl ist in den letzten Monaten um 200 Prozent gestiegen. Es gibt Frauen, die nur noch einen Löffel Öl am Tag zu sich nehmen. Um das Leben ihrer Kinder zu retten, sind sie oft die letzten, die etwas essen.“ Trotzdem sind bereits fast fünf Millionen Kinder unterernährt. Jeden Tag müssen hunderte von ihnen sterben. Außerdem verschärfen Folgen der Heuschreckenplage im Jemen die dortige Hungersituation.
Hunger, Hungerkrise, Hungersnot – Wo liegt da der Unterschied?
Die wichtigsten Fakten im Überblick auf unserer Themenseite „Hunger bekämpfen“.
Besonders Frauen und Mädchen sind von den Auswirkungen des Krieges im Jemen betroffen – doch es gibt auch eine andere Seite. Eine, die Hoffnung weckt. Denn auch im Jemen gibt es starke Frauen, die jeden Tag Mut beweisen und sich der Gewalt und der Armut entgegenstellen. Rehab Alkhouja ist eine von ihnen und setzt sich bei CARE für die wirtschaftliche Stärkung von Frauen ein. So können immer mehr Jemenitinnen finanziell auf ihren eigenen Beinen stehen und neue Zukunftschancen für sich entdecken.
Wir feiern alle diese Frauen – denn sie sind echte Heldinnen!
Yahya lebt mit seiner Frau und fünf Kindern in einem kleinen, einfachen Haus in Bani Zawahi. Das Dorf des 40-jährigen Vaters zählt zu den ärmsten Gemeinden im Nordwesten des Jemens. Mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes schenkte CARE 1.000 bedürftigen Familien je drei trächtige Ziegen und etwas Geld für Futter. So können sich die Familien selbst eine Existenz aufbauen. CARE-Helfer Khalid Azubiri hat mit Yahya gesprochen:
Welche Folgen hat der Krieg für deine Familie?
„Das wenige Einkommen ist gerade die größte Herausforderung. Vor dem Krieg war ich Tagelöhner und konnte selbst für meine Familie sorgen. Wegen des Krieges ist es für mich schwierig geworden, eine Arbeit zu finden. Ich arbeite unregelmäßig, manchmal nur ein oder zwei Tage in der Woche. Das reicht nicht, um meine Familie zu ernähren.“
Was hast du von CARE bekommen?
„CARE ist in den schwierigsten Momenten unseres Lebens zu uns gekommen und hat uns neue Hoffnung geschenkt. Ich habe schon lange von einer Ziege geträumt, und jetzt habe ich sogar drei Ziegen geschenkt bekommen. Ich hatte nicht erwartet, dass ich diese Hilfe erhalte. Zum ersten Mal in meinem Leben werde ich von einer Hilfsorganisation unterstützt.“
Wie werden dir die Ziegen in Zukunft helfen?
„Ich hoffe, dass wir mit den Ziegen bald Geld verdienen. Eine der Ziegen hat letzte Woche schon geworfen, die anderen beiden erwarten Junge. Die Milch kann ich verkaufen oder meinen Kindern geben. In Zukunft sind wir nicht nur auf meine Arbeit angewiesen. Und mit dem Bargeld, das wir bekommen haben, kann ich schon jetzt Essen und andere Dinge kaufen, die wir dringend brauchen.“
Wirst du die Ziegen verkaufen?
„Nein. Sie sollen erst einmal weitere Junge bekommen, denn wenn ich sie jetzt schon verkaufe, habe ich anschließend wieder nichts. So eine Gelegenheit bekomme ich nicht nochmal.“
Das Foto zeigt ein Kind aus Yahyas Dorf.