Die Hilfsorganisation CARE zeigt sich erleichtert über den heutigen Beschluss im UN-Sicherheitsrat. Dadurch kann humanitäre Hilfe für mehr als vier Millionen Syrerinnen und Syrer im Nordwesten des Landes über den Bab al-Hawa-Grenzübergang effektiv für weitere 12 Monate aufrechterhalten werden.

Dieser Minimalkonsens deckt jedoch nicht den realen Bedarf ab: Große Enttäuschung äußert CARE, dass auch nach intensiven Verhandlungen die Grenzübergänge in Bab al-Salam und Al Yarubiyah nicht wieder geöffnet wurden. Während humanitäre Hilfe weiterhin in den Nordwesten Syriens geliefert werden kann, gilt dies nicht für den Nordosten des Landes, wo der humanitäre Bedarf fast doppelt so schnell gestiegen ist wie in anderen Teilen Landes.

„Gemeinsam mit unseren engagierten syrischen Partnerorganisationen leistet CARE weiterhin Hilfe für die Menschen in Nordostsyrien. Wir sind jedoch sehr besorgt, dass wir unsere Arbeit nicht ausreichend ausweiten oder auch nur ansatzweise die wachsenden Bedürfnisse der Gemeinden in der Region erfüllen können“, mahnt Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE Deutschland.

Seit der Schließung des Grenzübergangs Al Yarubiyah im Januar 2020 ist der Bedarf an humanitärer Hilfe dort um 38 Prozent gestiegen. Dürre und eine Wasserkrise gefährden Millionen Menschen und erschweren ihnen den Zugang zu sauberem Wasser. Nordostsyrien ist für die Lebensmittelversorgung von ganz Syrien ausschlaggebend und gilt als „Brotkorb“ des ganzen Landes. Außerdem versorgt die Region zahlreiche Städte und Gemeinden mit Strom aus Wasserkraft. Darüber hinaus breitet sich das Coronavirus besonders in den dicht besiedelten Gebieten und Camps weiter aus und bedroht die Schwächsten, vor allem Frauen und Mädchen, die jetzt durch die dezimierte syrische Wirtschaft neuen Belastungen ausgesetzt sind. Seit der Schließung des Grenzübergangs in Al Yarubiyah sind humanitäre Helfer:innen nicht in der Lage, ausreichend Medikamente sowie medizinische Dienste und Geräte bereitzustellen. Diese werden dringend benötigt, um die Pandemie zu bekämpfen und eine Vielzahl weiterer Krankheiten zu behandeln.

CARE fordert die Fortsetzung der grenzüberschreitenden Hilfe einschließlich der Unterstützung über die Grenzübergänge Al Yarubiyah und Bab al-Salam, um sicherzustellen, dass jede hilfsbedürftige Person in Syrien auch Hilfe erhalten kann. „Wir fordern den Sicherheitsrat auf, die Politik in den Hintergrund zu stellen und das Überleben der syrischen Bevölkerung an erste Stelle“, betont CARE-Generalsekretär Zentel.

Bitte unterstützen Sie die CARE-Hilfe in Syrien mit Ihrer Spende: 
Sparkasse KölnBonn
IBAN: DE93 3705 0198 0000 0440 40
BIC: COLSDE33

jetzt spenden

Medienkontakt
Sabine Wilke
Tel.     +49 (0) 228 975  63 46
Mobil    +49 (0) 151 147 805 98
wilke(at)care.de

Medienkontakt

Bei Fragen oder zur Vermittlung von Interviewpartner:innen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.