In einem von der Europäischen Union finanzierten Projekt in der Türkei bildet CARE sogenannte Community Activators und Community Coaches aus, die bei Sportaktivitäten, Frauenclubs und Schulungen über Themen wie frühe Eheschließungen, Stärkung von Frauen und Rechte von Geflüchteten aufklären. Aber auch den Kleinsten geben sie schon wichtige Erkenntnisse für das Leben mit auf den Weg.
So unterstützt CARE Frauen & Kinder in der Türkei
Spielerisch lernen
Bei einem Teil des Projekts kommt Sport zum Einsatz. Dabei geht es um Teamarbeit, Verantwortung, gute Kommunikation und Selbstvertrauen. Die Kinder spielen sich gegenseitig einen Ball zu und versuchen, ein Tor zu schießen oder beim Einsammeln des gegnerischen Schatzes nicht erwischt zu werden. Nach jedem Spiel setzen sich die Kinder mit dem CARE Community Coach zusammen und besprechen, was sie gelernt haben. „Wir müssen wissen, wer gut im Fangen ist, dann steht er in der Mitte“, sagt Huzyfa, 10. „Wir müssen uns gegenseitig helfen, sonst gewinnen wir nicht“, erklärt Lubana, 9. Und Hassan, 8, fügt hinzu: „Ich helfe demjenigen im Team, der nicht so gut fangen kann. Ich werfe ihm den Ball dann öfters zu. So kann er üben.“
Community Coaches
Arwa, 27, und Ahmet, 24, sind beide von CARE ausgebildete Community Coaches. Arwas Haus in Syrien wurde bombardiert, deshalb sind sie und ihre Familie 2015 geflohen. Sie ist ausgebildete Krankenschwester und kümmert sich um das Wohl von Kindern. „Sport stärkt nicht nur körperlich, sondern ist auch ein Mittel, um Kinder zu fördern und sie wachsen zu lassen“, sagt Arwa.
„Ich hatte niemanden"
„Ich liebe Sport, ich habe es an der Universität studiert, und ich möchte, dass die Kinder in meiner Nachbarschaft spielen, aber auch ihre Fähigkeiten entwickeln. Das wird sie ihr ganzes Leben lang begleiten“, sagt Ahmet. Als er 12 war, floh er von Syrien in die Türkei, weil in seiner Heimat die Bomben fielen. Seine Familie lebte sechs Jahre lang in einem Flüchtlingscamp. „Ich hätte als Kind selbst gerne diese Art von Unterstützung gehabt, die CARE diesen Kindern gibt, aber ich hatte niemanden. Deshalb möchte ich den Kindern helfen, gute Entscheidungen im Leben zu treffen und selbständiger zu werden“, sagt Ahmet.
„Ich mag es, in einem Team zu spielen“
Arwa erzählte der Mutter von Huzyfa, 10 (rechts), von dem Training und er brachte seine Cousine Lubana mit. Die Familie verließ Syrien, als Huzyfa vier Jahre alt war. „Ich mag es, in einem Team zu spielen“, sagt Huzyfa. „Wir sind zum ersten Mal bei CARE, aber mein Sohn mag es sehr. Es ist wichtig für die Kinder, ihre Routine zu ändern und zu lernen, wie man zusammenarbeitet“, sagt seine Mutter. Ahmet brachte auch seine jüngere Schwester und einige Kinder aus der Nachbarschaft zum Training mit.
CARE Frauenclubs
Aya, 26, ist Mitglied eines CARE-Frauenclubs und wurde von CARE als Community Activator ausgebildet. Sie hat viel über die gesundheitlichen Aspekte von Frühverheiratung gelernt und verhindert jetzt aktiv solche Fälle in ihrer Gemeinde. „Ich hatte zwei Fälle von Frühehen in meiner Nachbarschaft, und ich bin sehr stolz darauf, dass ich sie verhindert habe. Eines der 16-jährigen Mädchen umarmte mich danach zum Dank“, sagt Aya.
„Ich möchte etwas verändern"
Sie selbst floh aus Syrien, nachdem ihr Bruder bei einem Luftangriff schwer verletzt worden war. „Ich habe das Gefühl, dass ich als CARE Community Activator etwas in der Gesellschaft bewirken kann. Ich möchte etwas verändern, damit es besser wird. Wenn ich das Bewusstsein einer Mutter oder einer anderen Person schärfe, wird dies auch das Bewusstsein ihrer Kinder stärken“, so Aya abschließend.
Für mehr Selbstbestimmung
„CARE hat mir die Möglichkeit gegeben, mein eigenes Bewusstsein für die Selbstbestimmung und die Rechte von Frauen, aber auch für Belästigung zu schärfen. Jetzt sensibilisiere ich meine Gemeinschaft“, sagt Aisha, 38. Sie hat auch gelernt, wie man einen Fall von Belästigung meldet und wie man für sich selbst eintritt.
Hilfe zu Selbsthilfe
„Ich habe viel von CARE gelernt. Ich kannte ein paar Fälle von Ausbeutung, wusste aber nicht, was ich dagegen tun sollte. Viele Frauen wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen, deshalb bin ich sehr froh, dass ich jetzt die Informationen an die Frauen weitergeben kann, damit sie sich selbst schützen können“, sagt Aisha.
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