Bonn/Amman, 7. November 2019. Angesichts der sinkenden Temperaturen im Nahen Osten warnt die Hilfsorganisation CARE, dass zehntausende Menschen im Nordosten Syriens der Kälte und dem rauen Winter schutzlos ausgeliefert sind. Aktuell sind mehr als 100.000 Menschen auf der Flucht, 15.000 von ihnen leben in Notunterkünften ohne warme Kleidung oder Heizmöglichkeiten.

„Viele der Notunterkünfte sind ehemalige Schulen, die nicht dafür geeignet sind, Familien unterzubringen. Türen und Fenster sind zerstört – es gibt nichts, um die Menschen vor Kälte und Wind zu schützen. Die Ärmsten, die keine andere Wahl haben, als in diesen improvisierten Unterkünften Schutz zu suchen, besitzen meist nicht mehr als das, was sie am Körper tragen“, sagt Marten Mylius, CARE-Nothilfekoordinator im Nahen Osten.

„CARE verteilt Winterkleidung für Kinder, Matratzen, Decken und Plastikplanen, mit denen die Fenster und Türen abgedichtet werden können. Aber das reicht bei weitem nicht. Es gibt kaum Heizöfen und die Menschen können sich das dafür benötigte Heizöl nicht leisten“, sagt Mylius weiter.

Ein großes Problem sind auch die nicht funktionsfähigen Sanitäreinrichtungen in den Notunterkünften: oft gibt es weder Toiletten noch fließendes Wasser. Geflüchtete müssen in andere öffentliche Gebäude ausweichen. Viele Einheimische erlauben den Geflüchteten ihre WCs zu benutzen. Für Frauen und Mädchen ist dies jedoch vor allem in der Nacht ein Risiko, weil sie weite Strecken allein zu Fuß zurücklegen müssen und somit Gefahren gegenüber ihrer persönlichen Sicherheit ausgesetzt sind.

Hintergrund:
Seit der Eskalation der Kämpfe am 9. Oktober hat CARE mit lebensrettender Hilfe über 40.000 Menschen im Nordosten Syriens erreicht. Insgesamt leistet CARE seit 2014 Hilfe in Syrien und hat bisher mehr als 4,5 Millionen Menschen erreicht.

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