Am 22. Dezember 2018 löste ein Vulkanausbruch und damit verbundener Erdrutsch zwischen den indonesischen Inseln Sumatra und Java einen verheerenden Tsunami aus. Hunderte Menschen verloren ihr Leben, über 14.000 wurden verletzt. CARE ist vor Ort und hat in den betroffenen Gebieten bereits 1.000 Menschen mit CARE-Paketen mit Hygieneartikeln wie Seife, Zahnbürsten, Binden und Handtüchern versorgt.
„Wir haben ein Büro und unterstützen bereits seit einiger Zeit Schulen in der Region Serang Regency mit Wasser- und Sanitärprojekten. Dort traf der Tsunami die Menschen am schlimmsten“, erklärt Helen Vanwel, CARE-Länderdirektorin in Indonesien. „Unsere Helfer stehen bereit. Zusätzlich zu den 200 Hygiene-CARE-Paketen können wir bei Bedarf sofort weitere 800 CARE-Pakete verteilen.“ Am dringendsten benötigen die Überlebenden Essen, sauberes Trinkwasser und Unterkünfte.
Erst Ende September 2018 hatten ein Erdbeben der Stärke 7,5 und ein Tsunami die Insel Sulawesi verwüstet. Dabei kamen mehr als 2.000 Menschen ums Leben, über 1.300 Menschen werden bis heute vermisst. Hier konnte CARE fast 20.000 Menschen mit lebensrettenden CARE-Paketen erreichen.
CARE hilft im Rennen gegen die Zeit: Dafür sind wir dringend auf Spenden angewiesen. Herzlichen Dank, wenn Sie unsere Nothilfe vor Ort unterstützen!
1 großes Überlebens-CARE-Paket für 1 Familie
8.000 Liter sauberes Trinkwasser
Reparatur-CARE-Pakete für 8 Familien
Einen Monat nach dem Erdbeben ist das Ausmaß der Zerstörung in den Bezirken Donggala und Sigi deutlich sichtbar. Die Schlammfluten haben Böden unbrauchbar gemacht, Felder und Häuser wurden durch Erdbeben und Tsunami zerstört.
Mehr als 80 Prozent der Betroffenen halten sich noch immer draußen auf – entweder, weil ihre Häuser eingestürzt sind, oder aus Angst vor weiteren Erdbeben. „Die Menschen haben alles verloren“, sagt CARE-Nothilfekoordinator Wahyu Widayanto. „Viele Betroffene sind traumatisiert.“
Drei von zehn Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser. Viele Betroffene trinken aus Gemeinschaftsbrunnen und Flüssen. Die Gefahr, dass Krankheiten ausbrechen, ist hoch: Es gibt bereits erste Fälle von Fieber- und Durchfallerkrankungen.
CARE ist vor Ort aktiv und verteilt Eimer und Hygienepakete mit Seife, Waschmittel und Wasserreinigungstabletten in entlegenen oder schwer zugänglichen Gemeinden der Bezirke Donggala und Sigi sowie in der Küstenstadt Palu.
Die Hygienepakete enthalten auch Damenhygieneartikel wie Binden. „Viele Frauen sorgen sich um Milch für ihre Babies. Außerdem werden die Hygieneprodukte knapp. Das ist ein großes Problem, wenn man bedenkt, dass die Frauen in Gemeinschaftsunterkünften oder im Freien leben“, sagt Wahyu Widayanto.
Der lange Prozess des Wiederaufbaus hat begonnen. Weil die meisten Felder von den Schlammfluten zerstört wurden, wird ein Teil der Ernte ausbleiben. Neben ihren Häusern haben viele Menschen so auch ihr Einkommen verloren.
„Wir hoffen, dass uns die Regierung und Hilfsorganisationen wie CARE beim Wiederaufbau helfen“, sagt Nuraini, die in Donggala in einem Zelt Zuflucht gefunden hat, „denn momentan haben die meisten von uns alles verloren.“
CARE unterstützte die zuständigen Behörden und Organisationen in den indonesischen Küstenregionen dabei, die negativen Konsequenzen des Klimawandels in ihre Pläne für Entwicklung, Umwelt und Katastrophenschutz mit einzubeziehen. Dabei wurde lokales Wissen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen verknüpft. Gemeinsam wurden die Stärken und Schwachstellen der Küstengemeinden analysiert und ein Wiederaufbau von Küstenökosystemen beschlossen – zum Schutz der Bevölkerung und der Umwelt. Als Alternative zum Fischen hat CARE arme Familien in verbesserten Techniken des Seegras-Anbaus geschult. Dessen Weiterverarbeitung zu Crackern ermöglicht den Familien jetzt ein gutes Einkommen.
In Indonesien mussten in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder hunderttausende Menschen aufgrund regionaler Konflikte ihre Dörfer verlassen. Doch auch in ihren neuen Heimatgebieten ist es schwierig für die Vertriebenen, sich eine neue Existenz aufzubauen, und sie leben meistens in großer Armut. Grund hierfür ist unter anderem, dass die einheimische Bevölkerung selbst sehr arm ist und Vertriebene bisher nicht in wichtige Entscheidungen und Entwicklungsmaßnahmen integriert wurden. In der Provinz Nusa Tenggara, nahe der Grenze zum Ost-Timor, war CARE deshalb für Binnenflüchtlinge und die aufnehmenden Gemeinschaften im Einsatz, verbesserte die Wasser- und Gesundheitsversorgung in den Dörfern und schulte zu ertragreicheren Anbaumethoden. Alle Maßnahmen wurden unter Mitbestimmung der Vertriebenen in den Dorfgemeinschaften entschieden.
Bis heute ist das Erdbeben vom 26. Dezember 2004 im Indischen Ozean das drittstärkste unserer Aufzeichnungen. Der daraus folgende Tsunami gehört mit 228.000 Toten zu einer der zehn tödlichsten Katastrophen. Fast zwei Millionen Menschen verloren ihr Zuhause. Schulen, Krankenhäuser und Straßen wurden von den Fluten zerstört. Am stärksten waren Indonesien, Sri Lanka, Indien und Thailand betroffen. CARE leistete Überlebenshilfe mit Notunterkünften, Wasser, Nahrung und Hilfsgütern und half mit Sanitär-, Gesundheits- und umfangreichen Wiederaufbauprogrammen. 1,3 Millionen Menschen hat die CARE-Hilfe erreicht. Was sie im Leben Einzelner bewirken konnte, lesen Sie in unserem Bericht „Return to Aceh. 10 Years After the Indian Ocean Tsunami".
Auf unserem Blog sind Sie noch näher dran! Sie finden dort persönliche Beiträge von CARE-Mitarbeitern. Sie berichten von ihren Reisen, informieren über aktuelle Ereignisse und diskutieren über das, was uns bewegt.
CARE-Mitarbeiterin Katrin von der Dellen und ein Mitarbeiter der CARE-Partnerorganisation Raks Thai Foundation berichten über klimapolitische Ansätze in Indonesien und Thailand.