Akuter Hunger in Afghanistan
Ein Jahr nach dem Machtwechsel ist die Situation in Afghanistan katastrophal: Die ohnehin schon alarmierende Hungerkrise wird durch Dürre, Vertreibung, explodierende Lebensmittelpreise, die COVID-19-Pandemie und eine gravierende Wirtschaftskrise weiter verschärft. Millionen von Menschen haben ihre Arbeit verloren, 22,8 Millionen Menschen - und somit mehr als die Hälfte der Bevölkerung - sind von akutem Hunger betroffen. 3,4 Millionen sind innerhalb des Landes auf der Flucht vor der immer wieder aufflammenden Gewalt. Besonders dramatisch ist die Situation für Frauen und Mädchen.
„Eine gefährliche Kombination aus der schlimmsten Dürre seit 27 Jahren, Vertreibung, Unsicherheit, steigenden Lebensmittelpreisen und wirtschaftlichem Abschwung haben hier zu einer verheerenden Krise geführt. Insgesamt sind 24 Millionen Menschen auf Unterstützung angewiesen“, erklärt Victor Moses, Länderdirektor von CARE Afghanistan.
CARE hilft seit 60 Jahren in Afghanistan und unterstützte allein im vergangenen Jahr über eine Million Menschen. Trotz der anhaltenden Konflikte ist CARE vor Ort und versorgt die Menschen mit dem Nötigsten. Dazu gehören Nahrung, Wasser, warme Kleidung und Decken. Seit Oktober 2021 hat CARE über 8.200 Haushalte mit Bargeldhilfe unterstützt. So können die Familien selbst entscheiden, was sie brauchen, bei gleichzeitiger Unterstützung lokaler Märkte. Gegen die Ausbreitung von Krankheiten und den akuten Hunger setzt CARE außerdem mobile Gesundheits- und Ernährungsteams ein.
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Die CARE-Hilfe in Afghanistan auf einen Blick

Bargeldhilfe
CARE hat seit Oktober 2021 über 8.200 Haushalte und somit mehr als 57.000 Menschen in neun Provinzen Afghanistans mit Bargeldhilfe unterstützt. Dies ermöglicht es den Familien, selbst zu entscheiden, was sie am dringendsten benötigen – ob es sich nun um Lebensmittel, eine medizinische Behandlung oder warme Kinderkleidung handelt. Im Fokus stehen frauengeführte Haushalte, Vertriebene, Haushalte mit Kindern und Menschen mit Behinderungen. Ein weiterer Effekt der Verteilung von Bargeld ist, dass hierdurch die lokale Wirtschaft unterstützt und angekurbelt wird.

Verbesserung der Gesundheitsversorgung
Im letzten Jahr hat CARE mehrere Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäuser mit medizinischem Material, Ausrüstung und Notfallmedikamenten ausgestattet, mit denen bis zu 125.320 Menschen bei der Behandlung von lebensbedrohlichen Krankheiten unterstützt werden können. Zusätzlich bringen mobile Gesundheitsteams dringend benötigte medizinische Hilfe in Gemeinden, für die eine angemessene medizinische Versorgung aufgrund mangelnder Infrastruktur fast unerreichbar ist. Zu den angebotenen Leistungen der mobilen Teams gehören die grundlegende Gesundheitsversorgung für schwangere und stillende Frauen sowie die Behandlung von Unterernährung und anderen Erkrankungen bei Kleinkindern. Als Reaktion auf die Pandemie schulte CARE außerdem 364 Mitarbeiter:innen öffentlicher Gesundheitseinrichtungen und kommunale Gesundheitshelfer:innen im Umgang mit COVID-19.
Hilfe für Kleinbäuerinnen und -bauern
Anhaltenden Konflikte, der Klimawandel und die Wirtschaftskrise haben dazu geführt, dass derzeit über die Hälfte der Menschen in Afghanistan unter akutem Hunger leidet. CARE unterstützt Kleinbäuerinnen und -bauern, die für die Ernährungssicherung des Landes eine entscheidende Rolle spielen. Sie erhalten Schulungen in den Bereichen Ernährungssicherheit und Lebensunterhalt, einschließlich der Bereitstellung von Düngemitteln, Werkzeugen und Saatgut. Im Rahmen von Empowerment-Programmen führt CARE außerdem spezielle Schulungen für Frauen durch, in denen sie lernen, ihre eigenen Gärten anzulegen und so den Lebensunterhalt ihrer Familien zu sichern.
