Folgen der Mittelkürzungen bei humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit treffen schwangere und stillende Frauen besonders
Bonn, 6. Mai 2025. Millionen Mütter weltweit sind bereits jetzt akut mangelernährt. Durch internationale Mittelkürzungen bei humanitärer Hilfe droht sich die Situation weiter zu verschärfen, warnt CARE Deutschland anlässlich des Muttertags am 11. Mai. Allein in der Demokratischen Republik Kongo sind laut des jüngsten IPC-Berichts (Integrated Food Security Phase Classification) 3,7 Millionen schwangere und stillende Frauen von akuter Mangelernährung betroffen – in Afghanistan und im Sudan sind es 1,2 Millionen, im Südsudan rund 1,1 Millionen. Dennoch kürzen viele Geberländer ihre Beiträge drastisch. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) rechnet 2025 mit einem Rückgang seiner Mittel um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dadurch drohen bis zu 58 Millionen Menschen – darunter Frauen und Kinder – lebenswichtige Nahrungsmittelhilfe zu verlieren.
„Wenn Hilfsgelder knapp werden oder gar wegfallen, spüren Mütter in Krisen- oder Konfliktregionen dies am deutlichsten. Sie verzichten oft auf Nahrung oder auf eine ausreichende oder gesunde Ernährung, damit ihre Kinder überleben. Doch dieser Preis ist hoch, und wir sollten nicht wegschauen“, sagt Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE Deutschland.
Die Kürzungen gefährden nicht nur die Ernährung, sondern auch die medizinische Versorgung von Müttern. In Ländern wie dem Jemen, Haiti oder dem Südsudan fehlen laut des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) zunehmend Mittel für Geburtskliniken, Medikamente oder die Ausbildung von Hebammen. In Nordwest-Syrien droht mehr als der Hälfte der Notfall-Geburtshilfezentren die Schließung – 1,3 Millionen Frauen würden dadurch keinen Zugang zu medizinischer Betreuung haben. „Eltern in Deutschland wissen, dass es bei Schwangerschaft und Geburt auf eine zuverlässige medizinische Versorgung ankommt. Auch Mütter in Krisenregionen sollten diese Versorgung gesichert wissen. Wir haben hier eine solidarische Verantwortung“, so Zentel.
CARE appelliert an die internationale Gemeinschaft, die Mittel für humanitäre Hilfe dringend aufzustocken – insbesondere für Ernährung, medizinische und reproduktive Versorgung sowie den Schutz von Frauen und Müttern in Krisenregionen. Dazu braucht es gezielte Programme für schwangere und stillende Frauen sowie eine langfristige, flexible Finanzierung.
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