Täglich suchen aktuell etwa 4.000 Menschen aus Äthiopien Schutz im Sudan. Sie werden durch den gewaltsamen Konflikt in der äthiopischen Region Tigray vertrieben. „Die Menschen an der Grenze sind erschöpft und haben Angst. Über die Hälfte von ihnen sind Frauen und Kinder. Viele der Frauen sind schwanger oder stillende Mütter und deshalb besonderen Gesundheitsrisiken ausgesetzt“, berichtet Tesfaye Hussein, CARE-Programmdirektor im Sudan. Doch auch die Situation im Sudan ist dramatisch: COVID-19, zerstörte Ernten, Hunger durch Naturkatastrophen wie Dürren und Überschwemmungen sowie die schlimmste Heuschreckenplage seit Jahrzehnten haben zu einer katastrophalen Lage im Land geführt.
CARE ist vor Ort und hilft mit sauberem Wasser, Lebensmitteln, Hygieneartikeln und medizinischer Versorgung. Aber immer mehr Menschen brauchen unsere Unterstützung. „Wir machen uns große Sorgen darum, wie wir den Menschen mit den aktuell vorhandenen Ressourcen helfen sollen“, ergänzt Tesfaye Hussein.
Im Sudan sind mehr als 8 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, 5,7 Millionen sind von kritischer Ernährungsunsicherheit betroffen. Besonders das Leben von Frauen und Mädchen im Sudan ist von Ungleichheit gegenüber Männern geprägt und die Auswirkungen humanitärer Krisen spüren sie oft am stärksten. Die Praxis der Genitalverstümmelung ist weit verbreitet, sodass 88% aller Frauen und Mädchen im Sudan davon betroffen sind. CARE arbeitet dagegen an, klärt auf und stellt lebensrettende Maßnahmen zur Verfügung, um das Leid speziell von Mädchen und Frauen zu verringern. Dabei sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen!
stellen 1 Lebensmittel-CARE-Paket bereit, das eine 5-köpfige Familie 1 Monat lang satt macht.
statten eine Familie mit 1 Unterkunfts-CARE-Paket mit Materialien zum Bau und zur Sicherung einer Notunterkunft aus.
versorgen eine Familie in Not mit 1 Überlebens-CARE-Paket, das u.a. Kleidung, Decken und Kochgeschirr enthält.
Wasser. Schlammiges, von Mücken verseuchtes Wasser, soweit das Auge reicht. Ein paar Stühle, ein paar Taschen, ein provisorischer Unterschlupf aus Holzstöcken und Palmblättern. Dies ist die Lebenssituation für unzählige Familien im Sudan in Ostafrika. Eine Katastrophe, die kaum eine Schlagzeile macht.
In den letzten Wochen gab es in weiten Teilen des Landes ungewöhnlich starke Regenfälle und Überschwemmungen. Die Regenzeit beginnt normalerweise im Juni und dauert bis Oktober. In diesem Jahr ist jedoch seit Mitte Juli ein Rekordniederschlag zu verzeichnen, und der Wasserstand des Blauen Nils wird in den kommenden Tagen voraussichtlich weiter steigen. 17 von 18 Staaten sind betroffen, bis Mitte September wurden über 111.000 Häuser schwer beschädigt oder zerstört.
"Die Menschen haben buchstäblich nichts mehr", berichtet Tesfaye Hussein, CARE-Koordinator für öffentliche Gesundheit, Wasser und Hygiene. „Sie campen im Freien. Wir sind besonders besorgt um Frauen und junge Mädchen, es gibt einfach nicht genug Schutz für sie. Sie neigen dazu, die Hauptlast solcher Katastrophen zu tragen: sauberes Wasser von weit entfernten Orten zu holen und Mahlzeiten wegzulassen, um ihre Kinder oder jüngeren Geschwister zu ernähren. “
Die verheerenden Überschwemmungen kommen zu einer Zeit, in der das Land unter der anhaltenden Pandemie von COVID-19 leidet. "Die Menschen fliehen in höhere Gebiete, aber in solch stark besiedelten Regionen besteht dann das Risiko von Infektionen mit dem Coronavirus. Die Testkapazitäten im Sudan sind gering, es wurden bisher nur etwa 13.500 Fälle registriert. Aber wir wissen, dass die Dunkelziffer viel höher ist“, berichtet Tesfaye Hussein.
Zusätzlich zu Covid-19 erhöhen die Überschwemmungen das Risiko für andere durch Wasser übertragene Krankheiten wie Malaria und Cholera. "Angesichts der hohen Temperaturen und der stehenden Gewässer ist es jetzt ein Wettlauf gegen die Zeit", sagt CARE-Helfer Hussein.
CARE arbeitet seit 1979 im Sudan. Als Teil der humanitären Gemeinschaft beteiligen wir uns an der Katastrophenvorsorge. Insgesamt haben die Vereinten Nationen Vorräte an Hilfsgütern für 250.000 Menschen gelagert. Aber mit über 650.000 Menschen, die von den Überschwemmungen und den anhaltenden Regenfällen betroffen sind, gehen die Lagerbestände zur Neige.
Mit einer anfänglichen Finanzierung durch die Europäische Union war CARE in der Lage, Latrinen zu desinfizieren und zu sanieren. Für die nächsten Tage werden im Sudan und im benachbarten Äthiopien erneut starke Regenfälle prognostiziert. Dies erhöht den Wasserstand im Blauen Nil und kann weitere Überschwemmungen und Zerstörungen mit sich bringen.
CARE weitet seine Nothilfe aus und ist dafür dringend auf Spenden angewiesen.
Auf unserem Blog sind Sie noch näher dran! Sie finden dort persönliche Beiträge von CARE-Mitarbeitern. Sie berichten von ihren Reisen, informieren über aktuelle Ereignisse und diskutieren über das, was uns bewegt.
Im Herbst 2019 besuchte der Generalsekretär von CARE Deutschland, Karl-Otto Zentel, den Sudan, um sich vor Ort ein Bild von der Situation und der Hilfe von CARE zu machen. Begleitet wurde er dabei von Sabine Wilke, die ihre Eindrücke im Blog festgehalten hat: "Auf unbetretenen Pfaden".
CARE unterstützt Gesundheitszentren und stellt grundlegende Gesundheitsversorgung bereit. Außerdem unterstützt CARE Mütter dabei „mother support groups“ zu gründen und arbeitet an verbesserter Müttergesundheit. Zudem werden mobile Kliniken eingerichtet und Community Health Worker und Hebammen geschult.
CARE verbessert nachhaltig den Zugang zu sauberem Trinkwasser. Sanitäre Anlagen werden instandgesetzt oder neu errichtet und Hygiene Kits verteilt. Außerdem werden Schulungen über Hygiene, Gesundheit, Ernährung und Wasser für Mitglieder der Gemeinden angeboten.
CARE unterstützt Geflüchtete und Gastgemeinden mit lebensrettender Nahrungsmittelhilfe. Mit ihrer Spende rehabilitiert und unterstützt CARE Ernährungszentren und leistet dringend benötigte Hilfe für unterernährte Kinder, schwangere- und stillende Frauen.