Ardo aus Somalia kocht Mittagessen.

Hunger bekämpfen

Millionen Menschen weltweit, insbesondere Kleinkinder, sind dem Hunger schutzlos ausgeliefert. Maßnahmen von CARE dienen dazu, diesen nachhaltig zu bekämpfen und Hungersnöten vorzubeugen.

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Millionen Menschen weltweit, insbesondere Kleinkinder, sind dem Hunger schutzlos ausgeliefert. Maßnahmen von CARE dienen dazu, diesen nachhaltig zu bekämpfen und Hungersnöten vorzubeugen.

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CARE hilft, den Hunger weltweit zu bekämpfen

Die Ernährungssicherheit und der Ernährungszustand der am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen haben sich in den letzten Jahren – und aktuell besonders durch die gesundheitlichen und sozioökonomischen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie – verschlechtert. Weltweit müssen bis zu 828 Millionen Menschen hungern. CARE verfolgt daher das Ziel, Millionen Menschen weltweit darin zu unterstützen, nachhaltigen Zugang zu einer sicheren Ernährung zu bekommen und die Landwirtschaft an die veränderten Gegebenheiten des Klimawandels anzupassen. Die Stärkung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft und das Wissen um nährstoffreiche Ernährung sind dabei zwei der wichtigsten Schritte.

Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf Ernährungssicherheit

Der aktuelle Ukraine-Krieg und die daraus resultierende Krise der Lebensmittel-, Brennstoffe und Düngermärkte hat die bestehende Ernährungskrise verschärft, die zuvor schon durch weltweite Konflikte, die Klimakrise, wirtschaftlichem Druck und die Auswirkungen von COVID-19 verursacht wurde. Ukraine gehört zu den wichtigsten Getreidelieferanten der Welt und seit Monaten werden Getreideexporte unterbunden. Lieferungen von Millionen Tonnen Weizen stecken fest, viele afrikanische Länder können dadurch nicht mehr ausreichend Grundnahrungsmittel importieren.

Die Situation in der Ukraine führt außerdem zu einem raschen Anstieg der Lebensmittel- und Energiepreise und zu einer erheblichen Verschlechterung der Aussichten auf eine Erholung der Weltwirtschaft, was sich vor allem auf die schwachen Bevölkerungsgruppen in Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen auswirken dürfte. Dadurch sind in vielen Ländern des Globalen Südens noch mehr Menschen akut von Hunger bedroht. 

Somalia: Schlimmste Dürre seit 40 Jahren

Asha Mohammed aus dem Qoyta Village in Somaliland holt Wasser vom Wassertank der Nachbarn

1,84 Millionen Kinder sind unterernährt

„Das Leben ist hart und wird immer härter. Wir leben von der Hand in den Mund und von Tag zu Tag“, sagt Asha Mohammed, Landwirtin aus Somalia. Ihr Leben und das ihrer Familie hängt von der Ernte ab. Die extremen Auswirkungen der Klimakrise haben in Somalia zur schlimmsten Dürre seit 40 Jahren geführt: Über 8 Millionen Menschen sind dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Ausfälle in der Nahrungsmittelproduktion, steigende Lebensmittelpreise und fehlende Importe durch den anhaltenden Krieg in der Ukraine führen dazu, dass viele Somalier:innen am Rande einer Hungersnot stehen.

„Ich glaube nicht, dass ich dieses Jahr noch etwas ernten kann. Es gibt nicht genug Wasser“, so Asha. In einer guten Regensaison kann sie alle drei Wochen Tomaten ernten und verkaufen. Jetzt muss sie selbst Tomaten auf dem Markt kaufen. CARE unterstützt die Menschen vor Ort mit Nahrungsmitteln, Wasser, Hygienesets, Bargeld, Cash-for-Work-Programmen sowie Schulungen für Kleinbäuerinnen und -bauern.

Welthunger-Index 2023

Am stärksten von Hunger betroffene Länder 

Die Zentralafrikanische Republik erhielt im Welthunger-Index (WHI) 2023 einen Wert von 42,3 und ist damit das am stärksten von Hunger betroffene Land der Welt. In weiteren acht Ländern wie der  Demokratischen Republik Kongo, Lesotho, Madagaskar, NigerJemenBurundi, Somalia und  Südsudan ist die Hungerlage als sehr ernst eingestuft. Der diesjährige WHI verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, in vielen Ländern verstärkte Aufmerksamkeit auf die Hungersituation zu lenken. 

Der Welthunger-Index misst und vergleicht jährlich die Ausprägung der vier Hungerindikatoren

  • Unterernährung,
  • Wachstumsverzögerung bei Kindern,
  • Auszehrung bei Kindern sowie
  • Kindersterblichkeit

weltweit, regional und in einzelnen Ländern und wird als gravierendsehr ernsternstmäßig oder niedrig eingestuft.  Der Indexwert bewegt sich zwischen dem besten Wert 0 und dem schlechtesten Wert 100. Ein Wert von 100 bedeutet, dass in einem Land zu den vier Indikatoren in den vergangenen Jahrzehnten jeweils die höchsten Werte weltweit beobachtetet wurden. Ein Wert von 0 würde wiederum bedeuten, dass in einem Land keine unterernährten Menschen lebten, kein Kind unter fünf Jahren unter Auszehrung oder Wachstumsverzögerung litt und kein Kind vor seinem fünften Geburtstag gestorben ist. Je höher der Wert, desto größer der Hunger im jeweiligen  Land. (Quellen: Welthungerhilfe; Concern Worldwide)

Der diesjährige WHI zeigt, dass trotz Fortschritten in einigen Ländern seit 2015 weltweit kaum Verbesserungen bei der Hungerbekämpfung erreicht wurden. Der globale WHI-Wert für 2023 beträgt 18,3, was als mäßig eingestuft wird, aber nur knapp unter dem Wert von 19,1 im Jahr 2015 liegt. Die Verbreitung von Unterernährung, ein wichtiger WHI-Indikator, ist seit 2017 gestiegen und die Anzahl unterernährter Menschen ist von 572 Millionen auf etwa 735 Millionen gestiegen. Südasien und Afrika südlich der Sahara weisen die höchsten Hungerraten auf, mit WHI-Werten von jeweils 27,0, was auf schwerwiegende Hungerprobleme hinweist. Dieser Trend hält seit zwei Jahrzehnten an, obwohl es zwischen 2000 und 2015 beträchtliche Fortschritte gab. Seitdem stagniert die Situation. Dies ist das Ergebnis des Klimawandels, der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, Konflikten wie Russlands Krieg gegen die Ukraine und wirtschaftlichen Ungleichheiten. So führte der Krieg in der Ukraine seit 2022 zu einem globalen Anstieg der Nahrungsmittelpreise und stellt nach wie vor eine Bedrohung für die Ernährungssicherheit dar. Besonders junge Menschen, insbesondere junge Frauen, leiden weltweit unter Armut und Ernährungsunsicherheit. Bei Kindern und Jugendlichen hat Mangelernährung schwerwiegende Auswirkungen, da sie ihre körperliche und geistige Entwicklung beeinträchtigt. 

CARE-Maßnahmen gegen Hunger und Hungersnot

 

Direkt nach einer Katastrophe verteilt CARE sauberes Trinkwasser und Nothilfe-CARE-Pakete gefüllt mit Getreide, Hülsenfrüchten und Speiseöl an notdürftige Familien. Unterernährte Kinder versorgt CARE mit medizinischer Aufbaunahrung, damit sie schnell wieder zu Kräften kommen und ihr Körper wieder normale Nahrung verträgt. 

 

Gleichzeitig repariert CARE Brunnen und Wasserquellen, denn sauberes Trinkwasser und Hygiene sind überlebenswichtig. Zudem führt CARE Schulungen zu wasserschonenden Anbaumethoden durch und hilft mit dürreresistentem Saatgut, Getreidebanken und effizienten Bewässerungssystemen. 

 

CARE verbessert die Gesundheitsversorgung durch mobile Ärzteteams, die auch den Ernährungsstatus der Kleinkinder überprüfen. Neben der Umsetzung von Projekten engagiert sich CARE auch auf politischer Ebene gegenüber Regierungen und der internationalen Gemeinschaft durch Anwärterschaft für mehr Investitionen zum Thema Hunger und Mangelernährung.

Frauen und Mädchen häufiger von Hunger betroffen

Frauen mit Kamelen auf dem Weg zu den Lagern für Binnenvertriebene.

Eine aktuelle CARE-Studie zeigt, dass derzeit weltweit 150 Millionen mehr Frauen als Männer hungern. Waren es im Jahr 2018 noch 18 Millionen mehr Frauen als Männer, stieg die Zahl bis 2021 bereits auf 150 Millionen an. Damit ist die geschlechterspezifische Ungleichheit in Bezug auf Hunger in nur drei Jahren um das 8,4-fache gestiegen. Und bedingt durch den Klimawandel, die COVID-19-Pandemie und den Krieg in der Ukraine wird sie stetig weiterwachsen.

Obwohl Frauen auf allen Ebenen der Nahrungsmittelproduktion eine wichtige Rolle spielen, sind sie die ersten, die verzichten: In Somalia etwa geben Männer an, kleinere Mahlzeiten zu essen, während Frauen berichten, dass sie ganze Mahlzeiten auslassen. Im Libanon verhält es sich ähnlich: Mehr Frauen als Männer geben an, kleinere Portionen zu essen. Die Rechte von Frauen und Mädchen zu stärken, ist der Schlüssel im Kampf gegen den Hunger und zu einem elementaren Teil unserer weltweiten Projekte geworden.

Studie lesen (englisch)

828 Mio.
So viele Menschen leiden an Hunger.
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Was ist Hunger?

Die Rückenansicht einer nigrischen Frau, die einen Wasserkanister auf dem Kopf trägt

Hunger! Das Gefühl kennt jeder

Der Magen knurrt, die Konzentration schwindet und plötzlich geht nichts mehr. In vielen Teilen der Welt ist es nicht mit einem Gang zum Kühlschrank oder Supermarkt getan. Dabei könnte die gesamte Menschheit von den Erträgen des Planeten leben und kein Kind müsste mehr hungern. Die Stärkung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft, Wissen um nährstoffreiche Ernährung und fairer Handel sind dafür wichtige Schritte.

Und auch Bildung für Kinder ist wichtig, um Hunger zu bekämpfen: Wer in der Schule etwas gelernt hat, kann später einen Beruf ausüben und seine Familie ernähren. Genau da setzt CARE an: Millionen Menschen weltweit sollen Zugang zu einer sicheren Ernährung erhalten und durch Bildungsprogramme ihre Landwirtschaft an den Klimawandel anpassen. 

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Welche Arten von Hunger gibt es?

Akuter Hunger

Akuter Hunger bezeichnet einen zeitlich begrenzten Zustand der Unterernährung. Im Englischen wird dieser Zustand auch „acute malnutrition“ oder „wasting“ (auf Deutsch: „Auszehrung“) genannt, wobei dabei noch verschiedene Schweregrade unterschieden werden und ob Begleitsymptome wie Wasseransammlungen in Armen und Beinen auftreten. Häufig sind neben dem Mangel an Nahrung noch Infektionskrankheiten wie Diarrhö oder Cholera der Grund für den akuten Hunger. Die Menschen sehen sehr abgemagert aus – diese Bilder sieht man oft in den Medien im Zusammenhang mit Krisen wie in Syrien, im Jemen oder bei Dürrekatastrophen. Allerdings sind auch Menschen davon betroffen, die in stabileren Ländern wie zum Beispiel Laos leben. 

Chronischer Hunger

Chronischer Hunger oder auch „chronische Unterernährung“ betrifft den größten Teil der Hungernden und beschreibt einen dauerhaften Zustand der Unterernährung aufgrund von längerer unzureichender Aufnahme von Nahrung und einseitiger Ernährung. Untergewicht ist auch eine Form der Unterernährung. Durch beispielsweise einen schlechten Gesundheits- und Ernährungszustand der Mutter während der Schwangerschaft kann es bereits zu einer Unterernährung des Fötus im Mutterleib kommen. Oft hat das Kind dann ein zu geringes Geburtsgewicht. Folgt eine schlechte Ernährung des Kindes in den ersten zwei Lebensjahren, kommt es zu Wachstumsverzögerungen: Die Kinder sehen im Vergleich zu gleichaltrigen, normal entwickelten Kindern kleiner und oft auch jünger aus. Auch die geistige Entwicklung kann darunter leiden. 

Verborgener Hunger

Verborgener Hunger (auf Englisch: „hidden hunger“) bezeichnet einen Zustand, bei dem Menschen zwar ausreichend Kalorien zu sich nehmen, ihnen aber durch einseitige Ernährung oder einem erhöhten Nährstoffbedarf (z.B. während der Schwangerschaft) wichtige Vitamine und Mineralstoffe fehlen. Oft sieht man den Betroffenen einen Mikronährstoffmangel nicht an. Das ist bedenklich – manche Defizite führen zu einer größeren Infektionsanfälligkeit bis hin zum Tod. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass weltweit zwei Milliarden Menschen von verborgenem Hunger betroffen sind. Auch in Deutschland leiden viele Menschen darunter: Vor allem Frauen und Mädchen haben oft mit Eisenmangel zu kämpfen.

Fragen & Antworten zu Hungersnot

Hunger ohne Hungersnot – geht das?

Ja. Auch wenn wir im Alltag von einer Hungersnot sprechen, sobald Menschen zu wenig zu essen haben – technisch korrekt dürfen wir den Begriff „Hungersnot“ erst verwenden, wenn bestimmte messbare Kriterien erfüllt sind. Auch wenn offiziell noch keine Hungersnot erklärt wurde, können Menschen hungern. Das ist zum Beispiel gerade im Jemen der Fall, wo 14 Millionen Menschen akut vom Hungertod bedroht sind.

Wann spricht man denn nun von einer Hungersnot?

Die Hungersnot ist die letzte und damit schwerste Stufe auf einer fünfstufigen Skala. Offiziell erklärt werden kann eine Hungersnot nur von den Vereinten Nationen oder der jeweiligen Landesregierung. Dazu müssen jedoch verschiedene Kriterien erfüllt sein, damit niemand die Erklärung einer Hungersnot für politische Zwecke nutzen kann und die Situation in verschiedenen Ländern international vergleichbar ist.

Folgende Kriterien beschreiben eine Hungersnot:

  • Die Unterernährungsrate bei Kindern liegt höher als 30 Prozent.
  • Jeden Tag sterben mehr als zwei von 10.000 Menschen.
  • Mindestens jedem fünften Haushalt fehlen nahezu alle Lebensmittel.

Handeln müssen die Helfer:innen aber schon vorher: Denn auch bei der dritten und vierten Stufe („Krise“ und „Notfall“) leiden die Betroffenen Hunger und benötigen dringend Hilfe. In der Vergangenheit, etwa während der großen Dürre in Somalia 2011, starben die meisten Menschen bereits vor der offiziellen Ausrufung einer Hungersnot.

Wann wurde zuletzt eine Hungersnot erklärt?

Der Jemen steht seit drei Jahren am Rande einer Hungersnot. Auch wenn es die offiziellen Zahlen noch nicht zulassen, eine Hungersnot zu erklären, ist klar: seitdem befinden sich immer noch rund 17 Millionen Menschen in der dritten oder sogar vierten Stufe des Hungers, brauchen also dringend Hilfe. Davor erklärten die Vereinten Nationen zuletzt 2017 eine Hungersnot in zwei Bundesstaaten des Südsudan. Den meisten Menschen brachte diese Einstufung aber nichts mehr, viele Hungerleidende waren bereits gestorben oder starben in anderen Bundesstaaten, in denen nie eine Hungersnot erklärt wurde. Leider findet Hunger oft erst mit der offiziellen Ausrufung einer Hungersnot die notwendige Aufmerksamkeit von Regierungen, Medien und Spender:innen – wenn es für viele Menschen bereits zu spät ist. 

Verbreitung von Hunger

Laut der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen litten 2021 schätzungsweise bis zu 828 Millionen Menschen an Hunger. Geographisch gesehen ist Afrika am meisten betroffen: 19 Prozent der Bevölkerung sind unterernährt. Die Situation in vielen Regionen des Kontinents hat sich in den letzten Jahren stark verschlimmert. Länder wie Somalia, SüdsudanMalawi, Sambia, Mosambik und Äthiopien tauchen in diesen traurigen Statistiken noch immer auf. Auch Südasien und Südostasien sind stark von chronischem und akutem Hunger und Unterernährung betroffen, besonders in Ländern wie Laos und Kambodscha. Zumeist sind die Ärmsten der Armen von Hunger und Formen von Fehlernährung betroffen. 

Meldungen über akuten Hunger und/oder bevorstehende Hungersnöte kommen jedoch auch aus Krisengebieten wie dem Jemen oder Syrien. Nach der Flutkatastrophe in Mosambik, Malawi und Simbabwe benötigen noch immer tausende Menschen dringend Nahrungsmittelhilfe. Die Kriege und die Coronavirus-Pandemie beeinflussen die globalen Ernährungssysteme – von der Produktion, der Verteilung bis hin zum Konsum von Nahrung. Bereits jetzt sind negative Auswirkungen der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie und dann noch des Ukraine-Krieges festzustellen. 

45 Mio.
Kinder unter 5 Jahren weltweit leiden an akuter Unterernährung.
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Ursachen von Hunger

Portrait einer ernst guckenden Frau in Burundi

Welche Ursachen von Hunger gibt es?

Alle unterschiedlichen Arten von Hunger haben genauso viele unterschiedliche Ursachen. Sie alle sind vielfältig und komplex: Naturkatastrophen wie Überschwemmungen oder Dürren sowie Heuschreckenplagen zerstören Ernten und damit die Existenzgrundlage von Kleinbäuerinnen und -bauern.

Armut führt dazu, dass Menschen hungern, weil sie sich nicht genügend Lebensmittel leisten können. Doch auch politische Konflikte und Kriege, wie aktuell in der Ukraine, können Ursachen für akuten Hunger und Unterernährung sein.

Mehr zu Hunger-Ursachen

Welche Folgen hat Hunger?

Zwei Kinder gehen Hand in Hand durch die Wüste

Hunger ist tödlich

Hunger kann insbesondere in Kombination mit Infektionskrankheiten wie Lungenentzündungen oder auch Malaria zum Tod führen. Nach Schätzungen der WHO sind 45 Prozent der Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren auf Unterernährung zurückzuführen. Diejenigen, die nicht daran sterben, müssen oft mit lebenslangen Folgen für ihre Gesundheit leben. Untersuchungen ziegen, dass vor allem die ersten 1.000 Tage im Leben eines Menschen entscheidend für die geistige und körperliche Entwicklung sind. Mutter und Kind müssen optimal mit Nährstoffen versorgt werden, um Unter- und Mangelernährung zu verhindern.

Deshalb zielen sehr viele Projekte von CARE auf eine Verbesserung der Ernährung von Mutter und Kind in diesem kritischen Zeitfenster ab. Eine weitere, nicht zu unterschätzende Folge: Wenn ein Großteil der Bevölkerung an akutem oder chronischem Hunger leidet, dann gibt es wenig Menschen, die voll leistungsfähig sind und zur Entwicklung des Landes beitragen können. 

Maßnahmenbeispiele gegen Hunger in CARE-Projektländern

Ohne Nahrung keine Entwicklung

Bekommen Kinder nicht genug zu essen, bleiben Gesundheit, Bildung und späteres Einkommen aus. Im Südsudan bekämpft CARE Unterernährung und Hunger bei Kindern.

CARE-Hilfe in Südsudan

Nachhaltige Landwirtschaft

CARE hilft Bäuerinnen und Bauern, sich von Hunger und Armut zu befreien. In Peru unterstützen Helfer:innen Familien beim Anlegen von Gemüsegärten, Fischteichen und bei der Kleinviehzucht.

CARE-Hilfe in Peru

Wettlauf gegen die Zeit im Jemen

Seit sieben Jahren leiden weite Teile der Bevölkerung des Jemens aufgrund des Krieges Hunger. 82 Prozent der Bevölkerung sind inzwischen auf humanitäre Hilfe angewiesen.

CARE-Hilfe im Jemen

Wir brauchen mehr Nahrungssicherheit 

2019 Josh Estey/CARE

Finanzierung zur Bekämpfung globaler Hungerkrisen rückläufig

Für die Bekämpfung der derzeitigen weltweiten  Ernährungskrise stehen weniger finanzielle Mittel zur Verfügung als noch bei der globalen Hungerkrise von 2008. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue CARE-Studie, die Hungerstatistiken und Finanzierungsmuster der letzten beiden großen Ernährungskrisen verglich. Obwohl die anhaltende Krise von 2022 sogar mehr Menschen in den Hunger getrieben hat, wird heute nicht mit der gleichen Dringlichkeit und Finanzierung reagiert wie noch vor 15 Jahren. Darüber hinaus stellt CARE im Ergebnisbericht fest, dass die internationale Staatengemeinschaft ab 2008 eine Gelegenheit zur Bewältigung künftiger Nahrungsmittelkrisen verpasst hat.

VOLLSTÄNDIGE STUDIE (ENGLISCH)

Eine Frau und ein Mann stehen in einem Maisfeld in Simbabwe

CARE-Studie „Cultivating Equality“

Solange das globale Nahrungssystem ungerecht bleibt, wird der Klimawandel noch stärker zum Hunger in der Welt beitragen. Während Frauen und Mädchen in Ländern des Globalen Südens fast die Hälfte aller Kleinbäuerinnen und -bauern ausmachen, besitzen nur 15 Prozent von ihnen Land. Ihr eingeschränkter Zugang zu Technologien, finanziellen Ressourcen und Land zeigt die ungerechte Verteilung und begrenzt zugleich die landwirtschaftliche Produktivität. In der CARE-Studie „Cultivating Equality“ erfahren Sie mehr über Ergebnisse des Berichts und Empfehlungen von CARE für ein gerechteres Nahrungssystem.

Kurzfassung der Studie (englisch)

Vollständige Studie (englisch)

Wie kann ich Hunger bekämpfen?

Ein CARE-Paket mit Lebensmitteln

Spenden gegen Hunger

Fast 828 Millionen Menschen litten letztes Jahr an Hunger. Der Anteil unterernährter Kinder unter 5 Jahren beträgt dabei 149 Millionen und insbesondere sie benötigen dringend Hilfe. Die Entwicklung in Ostafrika und im Mittleren Osten ist derzeit mehr als kritisch. Viele Menschen in diesen Regionen sind in Gefahr, an Nahrungsmangel zu leiden oder eine Schwächung ihres Immunsystems zu erfahren, die sogar tödlich sein kann.

Mit Ihrer Spenden gegen Hunger investieren Sie in Projekte im Bereich Ernährung und Nahrungsmittelsicherheit und helfen damit, Hungersnöte zu verhindern und Menschenleben zu retten.

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Mehrere Kleinbäuerinnen und Kleinbauern stehen vor ihrer Gemüseernte

Nahrungsmittelverschwendung vermeiden

Laut der Welternährungsorganisation wird ein Drittel der produzierten Lebensmittel weltweit weggeschmissen. Das ist katastrophal – besonders angesichts der Tatsache, dass so viele Menschen auf der Welt hungern. Wir können alle etwas tun, um weniger Lebensmittel zu verschwenden, zum Beispiel gezielter und in kleineren Mengen einkaufen. 

In den Ländern des Globalen Südens liegt das Problem eher darin, dass Nahrungsmittel wegen schlechter oder mangelnder Lagermöglichkeiten verfaulen und weggeschmissen werden müssen.