Mehr als 13 Millionen Menschen mussten seit der Eskalation des Krieges in der Ukraine am 24. Februar ihre Heimat verlassen. Die Hälfte von ihnen sucht in der Westukraine Zuflucht. Die meisten haben alles zurückgelassen und konnten nur wenige lebensnotwendige Gegenstände mitnehmen. Einige dachten, sie könnten bald nach Hause zurückkehren. In Zeiten von Ungewissheit, Trauma und Angst sind es manchmal die kleinen Dinge, die einem Hoffnung und Kraft schenken. Oft ist es etwas, das einen an die Heimat erinnert. Hier sind einige Menschen, die erzählen, was sie auf der Flucht aus ihrer Heimat mitnehmen konnten.
Das haben sie mitgenommen:
Natalia und ihre Tochter
Es ist komisch, aber ich habe nur eine Schüssel und ein Messer von zu Hause mitgebracht. Keiner hatte vor, für längere Zeit zu gehen, also haben wir nicht viel mitgenommen“, sagt Natalia, 39.
Kristina mit Kuscheltier
Natalias Tochter Kristina, 4 Jahre alt, hat zwei ihrer Stofftiere mitgebracht. Eine Katze und ein Schwein. „Sie heißen beide auch Kristina.“
Sasha mit Zauberwürfel
Ihr Bruder Sasha, 15, hat zwei Comic-Hefte, seinen Zauberwürfel und Malmaterial mitgebracht. Er liebt es zu malen und möchte seine Bilder in einer Auktion versteigern.
Sasha zeigt sein Bild
„Ich möchte mit dem Geld für meine Bilder krebskranke Kinder unterstützen“, sagt Sasha. Er leidet selbst seit fünf Jahren an Krebs.
Maya mit Koffer
„Es klang wie Regen, aber es waren keine Wolken zu sehen. Als ich auf den Balkon trat, flog eine Rakete vorbei. Da beschloss ich, in den Westen zu fliehen“, beschreibt Maya, 62.
Maya blickt auf ihr Smartphone
Ihr Ehemann ist vor ein paar Jahren gestorben. Als der Krieg näherkam, stand sie unter Schock und nahm nur das Nötigste mit. Die zwei wertvollsten Dinge, die sie mitgenommen hat, sind das Hemd, das sie trägt - es gehörte ihrem Mann - und ein gemeinsames Foto auf ihrem Handy.
Daria mit Familie
„Wir sind einfach froh, dass wir alle zusammen sind und dass wir die Urgroßmutter meiner Kinder mitnehmen konnten. Auch unsere Hunde geben uns hier Kraft“, erzählt Daria, 30.
Wie CARE Menschen unterstützt, die von der humanitären Krise in der Ukraine betroffen sind:
Sechs Monate nach der Eskalation des Krieges haben CARE und Partner mehr als 466.000 von der Krise betroffene Menschen in der Ukraine, Polen, Rumänien, Georgien und Deutschland erreicht. In der Ukraine liegt unsere Priorität auf der Deckung des unmittelbaren Bedarfs der betroffenen Familien durch die Verteilung von lebenswichtigen Medikamenten, Nahrungsmitteln und Wasservorräten sowie von Hygienesets, Bargeld und psychosozialer Unterstützung. Darüber hinaus arbeiten wir eng mit unseren Partnern zusammen, um besonders gefährdete Gruppen - Frauen, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit besonderen Bedürfnissen - zu unterstützen, indem wir die Hilfsgüter entsprechend ihren Bedürfnissen verteilen und sichere Orte einrichten.