CARE und Partnerorganisation leisten Nothilfe in Jamaika, Haiti, Kuba und auf den Bahamas

Bonn, 31. Oktober 2025. Hurrikan Melissa, einer der stärksten jemals im Atlantik registrierten Stürme, hat in der Karibik verheerende Schäden angerichtet. Der Kategorie-5-Sturm traf am Dienstag auf Jamaika, verwüstete anschließend Teile Kubas und Haitis und zieht derzeit weiter Richtung Bermuda. Millionen Menschen sind betroffen, Dutzende verloren ihr Leben.

Jamaika: Landfrauen verlieren alles

In Jamaika traf der Sturm die Südwestküste besonders hart. CARE arbeitet dort mit der Organisation Jamaica Network of Rural Women Producers (JNRWP) zusammen, die Frauen in der Landwirtschaft unterstützt. „Viele unserer Mitglieder haben Haus und Einkommen verloren. Dieser Kategorie-5-Sturm hat unsere Errungenschaften in nur einem Moment um Jahre zurückgeworfen“, berichtet Tamisha Lee, Präsidentin des JNRWP. „Wir mobilisieren Soforthilfe für Unterkunft, Nahrung und sauberes Wasser.“ Dank der Partnerschaft mit CARE konnten bereits vor dem Sturm Notfallpakete verteilt werden. Nun werden Schäden erfasst und Bargeldhilfen vorbereitet, um den Wiederaufbau zu unterstützen. 

Zerstoerte Haeuser nach Hurricane Melissa im Westmoreland Parish auf Jamaika
Eine zerstoerte Strasse nach Hurricane Melissa im Westmoreland Parish auf Jamaika

Haiti: Hunger und Krankheit drohen

In Haiti verschärft der Hurrikan eine ohnehin dramatische Lage. Starkregen und Überschwemmungen zerstörten Häuser, Straßen und Felder. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung leidet bereits unter akuter Ernährungsunsicherheit. „Neben dem Verlust von Menschenleben droht durch verunreinigtes Wasser die Ausbreitung von Krankheiten wie Cholera“, warnt Martin Dickler, CARE-Länderdirektor in Haiti. CARE-Teams bewerten aktuell die Lage und bereiten Soforthilfemaßnahmen vor.

Kuba: Wiederaufbau nach wiederholten Katastrophen

In Kuba traf Melissa am Mittwoch als Kategorie-4-Sturm auf Land. Über 600.000 Menschen mussten vorsorglich evakuiert werden. „Die Menschen sind stark, doch wiederholte Klimakatastrophen fordern ihren Tribut“, so Valerio Granello, CARE-Länderdirektor in Kuba. „Viele Gebäude waren noch von den Stürmen des letzten Jahres beschädigt. Jetzt fehlen Strom, Nahrung und medizinische Versorgung.“ CARE stimmt sich mit Behörden und lokalen Partnern ab, um Nothilfe zu leisten, sobald die Bedingungen es zulassen. 

Die CARE-Partnerorganisation Jamaica Network of Rural Women Producers verteilt Vorbereitungspakete.
Noch vor dem Wirbelsturm half das JNRWP Familien mit Planen, Ladegeräten, Taschenlampen und Erste-Hilfe-Sets zu versorgen. (Foto: Jamaica Network of Rural Women Producers)

Bahamas: Vorsorgliche Evakuierungen retten Leben

Auf den Bahamas wurden vorsorglich Hunderte Familien aus dem Südosten des Inselstaates nach New Providence evakuiert, um sie vor Sturmfluten zu schützen. CARE arbeitet über die Caribbean Humanitarian Partnership Platform eng mit lokalen Partnern zusammen, um Evakuierte mit sauberem Wasser, Hygieneartikeln und Notunterkünften zu versorgen und weitere Hilfsmaßnahmen zu koordinieren.

Klimawandel verschärft Krisen

Die zunehmende Häufigkeit und Stärke tropischer Wirbelstürme zeigt deutlich die Folgen der Klimakrise. Besonders betroffen sind ärmere Länder, in denen viele Menschen in prekären Verhältnissen leben. CARE engagiert sich deshalb nicht nur in der akuten Nothilfe, sondern auch langfristig für Katastrophenvorsorge, Klimaanpassung, widerstandsfähige Landwirtschaft und den Schutz insbesondere von Frauen, die in Katastrophen besonders gefährdet sind.

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