Bonn/Maputo, 11. April 2019. Nachdem Wirbelsturm Idai vor einem Monat in Mosambik große Zerstörung verursachte, warnt die Hilfsorganisation CARE, dass rund 650.000 Frauen und Mädchen im menstruierenden Alter besonderen Gefahren ausgesetzt sind: Sie müssen ihre Binden in stehendem, oft verseuchtem Wasser waschen und sind besonders von dem jüngsten Choleraausbruch bedroht.

„Frauen sind zumeist diejenigen, die Wasser holen müssen und Essen für ihre Familien zubereiten“, berichtet Marc Nosbach, Länderdirektor für CARE in Mosambik. „Wir haben junge Mädchen gesehen, die keine andere Wahl hatten als ihre Damenbinden in den verschmutzten Flutwassern zu waschen. Sie können ihre Wäsche nirgendwo aufhängen und ziehen daher die feuchte Kleidung direkt wieder an. All diese Notlösungen erhöhen das Infektionsrisiko.“

Allein in der letzten Woche stieg laut der mosambikanischen Regierung die Zahl der Cholerafälle von 1.000 auf über 4.000 an. Sieben Menschen starben bereits an den Folgen der Krankheit. 1,8 Millionen Menschen in Mosambik sind von den Folgen des Wirbelsturms betroffen, der am 14. März, vor rund einem Monat, auf Land traf.

„Angesichts der hohen Zahl an Betroffenen bereitet es uns Sorge, dass erst 18 Prozent der benötigten 250 Millionen Euro Hilfsgelder, die die Vereinten Nationen ausgerufen haben, zugesagt wurden“, berichtet CARE-Mitarbeiterin Ninja Taprogge, die aktuell in Mosambik Teil des Nothilfeteams ist. „Internationale Geber haben großzügige Unterstützung bei den ersten Bergungs- und Rettungsarbeiten geleistet. Aber der Wiederaufbau und die Sicherung der Lebensgrundlagen werden Jahre dauern. Wir brauchen dringend mehr finanzielle Hilfen. Sonst drohen Hunger und Hoffnungslosigkeit.“

 

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