Kinder im Krieg
420 Millionen Kinder weltweit leben aktuell in einem Kriegs- oder Konfliktgebiet.
420 Millionen Kinder weltweit leben aktuell in einem Kriegs- oder Konfliktgebiet.
Kinder im Krieg brauchen Schutz und Hilfe
In Kriegs- und Krisengebieten sind Kinder die am stärksten betroffene Bevölkerungsgruppe. Kriege nehmen Kindern ihr Zuhause, ihre Hoffnungen, ihre Träume – und damit ihre gesamte Kindheit. Oft können sie keine Schule besuchen und haben keine Perspektive für die Zukunft. Im Laufe der Zeit ist die Zahl der Kinder, die in Konfliktgebieten leben, trotz einiger Schwankungen stetig gestiegen. Seit Mitte der 1990er Jahre hat sich die Zahl mehr als verdoppelt: Aktuell leben 420 Millionen Kinder in einem Kriegs- oder Konfliktgebiet.
In der Ukraine dauert die aktuelle Eskalation des Krieges bereits über zwei Jahre an und Millionen Kinder brauchen dringend Hilfe. In Gaza erhalten Kinder kaum eine Mahlzeit am Tag und haben nicht ausreichend Trinkwasser zur Verfügung. In Syrien ist der Krieg in seinem 14. Jahr und hinterlässt mehr als 15 Millionen Menschen, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. Fast sieben Millionen davon sind Kinder.
Jede Spende kann einen großen Unterschied machen und dazu beitragen, dass Kinder im Krieg Hoffnung schöpfen können.
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Millionen Kinder leben in einem Kriegs- oder Konfliktgebiet.
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Kinder können aufgrund von bewaffneten Kämpfen nicht zur Schule gehen.
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Kinder unter 18 Jahren sind Kindersoldaten.
Aufwachsen im Krieg
Inmitten der Kriegswirren bleiben Kinder oft unsichtbar. Sich vor Angriffen verstecken müssen, nicht jeden Tag etwas zu Essen haben und die ständige Angst um das eigene Leben – es ist eine Kindheit im Ausnahmezustand. Dennoch eint viele von ihnen die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, so auch Hana, Ilja und Mohaned.
Hana: Berufsträume im Flüchtlingscamp
Hana wurde zu Beginn der Kämpfe in Syrien im Jahr 2011 geboren. Damit ist so alt wie der Krieg selbst. Als sie zwei Jahre alt war, musste sie mit ihrer Familie fliehen. Und auch wenn Hana noch sehr klein war, so erinnert sie sich doch an ihr schönes Zuhause mit der Schaukel im Garten und die von ihrer Mutter so liebevoll gepflegten Blumen und Orangenbäume.
Heute lebt sie in einem Camp in Nordwestsyrien. Das Zelt, das sie sich mit ihrer Familie teilt, ist klein, kalt und grau. Die ungewisse Zukunft und die ständige Bedrohung durch den Krieg belasten sie schwer. Trotzdem hat Hana Hoffnung. Sie besucht die Schule im Camp und träumt davon, eines Tages Englischlehrerin zu werden. „Mein größter Wunsch ist, dass der Krieg aufhört und wir einfach wieder nach Hause gehen können. Aber ich bin auch froh, dass wir aktuell in Sicherheit sind und ich wieder zur Schule gehen kann“, sagt Hana.
Ilja: Familienleben auf der Flucht
Vor zwei Jahren flohen Ilja und seine Familie aus ihrer Heimatstadt Chernihiv in der Nordostukraine. Seine Mutter Tatiana war hochschwanger und bekam ihr jüngstes Kind auf der Flucht. Nun leben sie in einem kleinen Haus im Westen der Ukraine, wo sie mit Platzmangel und mangelnder Versorgung umgehen müssen.
Ilja wollte immer zur Schule gehen, wie seine Geschwister. Nun wird aber auch deren Leben von den Realitäten des Konflikts überschattet: Der Unterricht findet aktuell nur digital statt und die Familie besitzt nur einen alten Laptop und ein Handy – nicht genug, damit jedes Kind die passenden Klassen besuchen kann. „Die Kinder wechseln sich mit Geräten ab und die Großen geben den Kleinen Nachhilfe. Das ist nicht ideal, aber wir geben die Hoffnung nicht auf, dass der Krieg bald vorbei ist und dann wieder Normalität eintritt“, erzählt Tatiana.
Mohaned: Schulbank statt Kinderarbeit
Ein Elternteil zu verlieren, ist für jedes Kind traumatisch. Als Mohaneds Vater auf der Flucht vor dem Krieg im Jemen starb, musste der Elfjährige nun als ältestes Kind der Familie seiner Mutter dabei helfen, seine fünf Geschwister mit zumindest einer Mahlzeit am Tag zu versorgen. Er brach die Schule ab und begann, sich nach einer Arbeit umzusehen. "Eines Tages gab es eine Schießerei, als ich auf der Straße Kleidung verkaufte. Eine Kugel flog direkt an mir vorbei", erinnert sich Mohaned.
Kinderarbeit kann zu extremen körperlichen und seelischen Schäden führen und verhindert oft den Schulbesuch. Dank der Unterstützung von CARE kann Mohaned nun wieder zur Schule gehen, während seine Mutter als ausgebildete Schneiderin genügend Geld verdient, damit keines ihrer Kinder arbeiten muss.
So hilft CARE Kindern im Krieg
CARE ist in vielen Kriegs- und Krisengebieten vor Ort im Einsatz und setzt sich weltweit für Familien in Not ein. Es werden sichere Unterkünfte bereitgestellt und Zugang zu sanitären Anlagen und ausreichender Gesundheitsversorgung ermöglicht. CARE arbeitet mit Expertenteams vor Ort zusammen, um die Situation zu bewerten. Sie sammeln Informationen über die betroffene Region, die Bedürfnisse der Menschen und die verfügbaren Ressourcen. Frauen mit Kindern stehen dabei im Fokus unserer Nothilfe und CARE reagiert mit angepassten Hilfsmaßnahmen:
Humanitäre Hilfe
CARE verteilt sauberes Wasser und versorgt Familien mit Kleinkindern mit spezieller Kraftnahrung. Die Paste aus Erdnüssen, Pflaumen, Milchpulver und Öl stärkt die kleinen Körper und hilft beim Überleben.
Zugang zu Bildung
CARE setzt sich dafür ein, dass Kinder trotz Konflikten Zugang zu Bildung haben. Dies beinhaltet den Wiederaufbau zerstörter Schulen, Bereitstellung von Lehrmaterialien und Unterstützung für Lehrer:innen.
Psychosoziale Hilfe
CARE bietet psychosoziale Unterstützung an, um Kindern zu helfen, die traumatischen Erlebnisse des Krieges zu verarbeiten. Dies umfasst individuelle und gruppenbasierte Therapie sowie Freizeitaktivitäten.
Frauen im Krieg – So helfen sie betroffenen Kindern
In Kriegs- und Krisensituationen sind Frauen besonderen Gefahren wie sexualisierter Gewalt und anderen Formen von Missbrauch ausgesetzt. Gleichzeitig übernehmen sie eine zentrale Rolle in der Versorgung ihrer Gemeinschaften, selbst unter extremen Bedingungen. Frauen tragen die Verantwortung, ihre Familien zu ernähren, kümmern sich um Kinder, ältere Menschen und Kranke, und leisten Unterstützung für Geflüchtete. Trotzdem sind sie häufig von wichtigen Entscheidungsprozessen ausgeschlossen.
CARE setzt sich dafür ein, dass Frauen in Kriegs- und Krisengebieten mehr Mitspracherecht bekommen, unter anderem durch Projekte wie „Women Lead in Emergencies“.